Hervorragende medizinische Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet
19.09.2007
Satzungsgemäß vergibt die Margarete Waitz-Stiftung ihren jährlichen Promotionspreis zur Förderung des medizinischen Nachwuchses an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). In diesem Jahr teilen sich Dr. Michael Steffen Dreher und Dr. Kerstin Lenhardt den mit 3.000 Euro dotierten Promotionspreis für ihre jeweils mit dem Prädikat magna cum laude benoteten Promotionsarbeiten. Außerdem vergibt die Margarete Waitz-Stiftung ein Forschungsstipendium für jeweils 12 Monate in Höhe von 36.000 Euro, das in diesem Jahr zur Förderung eines Forschungsprojekts im Rahmen der klinischen und experimentellen Elektrophysiologie an Dr. Cathrin Theis geht.
In seiner umfangreichen mehrjährigen Arbeit untersuchte Michael Dreher neue Methoden bei der Behandlung koronarer Herzerkrankungen mit eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens. Gesucht wird eine medikamentöse Stimulation des Gefäßwachstums bei Patienten, bei denen weder eine Bypassoperation noch eine Aufdehnung der Herzkranzarterie mehr möglich ist. Dreher hat eine äußerst akribische Aufarbeitung der regionalen Perfusion im Myokard anhand eines chronisch-ischämischen Großtiermodells durchgeführt. In die Untersuchungen waren 61 Großtiere einbezogen. Dieses zwischenzeitlich patentierte Modell wurde in den letzten Jahren von PD Dr. Georg Horstick an der II. Medizinischen Klinik entwickelt und ist weltweit wohl einzigartig. Dreher konnte nachweisen, dass die kritische Senkung im RIVA-Bereich durch Zugabe von Adenosin und Dobutamin verbessert werden konnte. Seit 2005 ist Dr. Michael Steffen Dreher wissenschaftlicher Assistent in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf.
Kerstin Lenhardt hat ebenfalls in einem aufwendigen experimentellen molekular-biologischen Verfahren eine klinisch wichtige Frage im Zusammenhang der koronaren Herzerkrankung untersucht. In der westlichen Welt ist sie noch immer eine der häufigsten Todesursachen. Das Problem der etablierten Methoden der Ballonangioplastie und der Gefäßprothesen oder Stents liegt im Risiko der Wiederverengung der Herzkranzgefäße zu einem späteren Zeitpunkt. In diesem Zusammenhang untersuchte Lenhardt den Gentransfer der induzierbaren humanen Stickstoffmonoxidsynthase II und GTP-Cyclohydrolase I in glatte Gefäßmuskelzellen des Schweins in vitro. Die Ergebnisse der Arbeit könnten zu einem neuen Ansatz einer gentherapeutischen Behandlung der Koronararterien nach Ballonangioplastie führen. Seit März 2006 ist Dr. Kerstin Lenhardt wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Universitätsklinik Mainz mit konsiliarärztlicher Tätigkeit in der neurologischen Poliklinik.
Promotionspreis und Forschungsstipendium
Die Margarete Waitz-Stiftung wurde 2004 aus dem Nachlass der im Jahr 2002 verstorbenen Margarete Waitz aus Mainz-Gonsenheim als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Mainz gegründet. Ihre Aufgabe ist die Förderung gemeinnütziger Zwecke an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, insbesondere auch des medizinisch-wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Stiftung ist mit 1,4 Millionen Euro ausgestattet und kann jährlich 50.000 Euro für satzungsmäßige Zwecke zur Verfügung stellen. Preisträger müssen ihre Promotion an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik abgeschlossen und einen wesentlichen Beitrag zur medizinisch-wissenschaftlichen Forschung beigetragen haben. Mögliche Stipendiaten für den Forschungspreis müssen zum Zeitpunkt der Vergabe Mitglied der II. Medizinischen Klinik sein.