Mainzer Wissenschaftler präsentieren auf der CeBIT 2015 Eyetracking-Projekte in der Angewandten Linguistik und Translationswissenschaft

Projektpräsentation am rheinland-pfälzischen Gemeinschaftsstand

16.03.2015

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) präsentiert auf der CeBIT 2015 in Hannover vom 16. bis 20. März 2015 am rheinland-pfälzischen Gemeinschaftsstand (Halle 9, Stand D 23) zwei Eyetracking-Projekte der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Silvia Hansen-Schirra vom Fachbereichs 06: Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft am Standort Germersheim. Hier werden Studierende nicht nur zu Übersetzern und Dolmetschern mit hohem sprachlichen Niveau und breitem fachlichen Wissen ausgebildet, sondern es werden auch neue Technologien entwickelt und deren Nutzbarkeit getestet. Mit dem in Germersheim vorhandenen Tobii TX300 Eyetracker können Blickbewegungen aufgezeichnet werden, um so beispielsweise Optimierungspotenzial in maschinell vorübersetzten Texten oder audiovisuellem Material aufzudecken.

Die zunehmende Verbreitung von maschinellen Übersetzungssystemen wirft Fragen zu deren tatsächlicher Leistungsfähigkeit auf. Mithilfe des Eyetrackings, also Blickbewegungsmessungen sowie Aufzeichnungen des Tippverhaltens, können die Germersheimer Forscherinnen die Nutzbarkeit maschineller Übersetzungssysteme sowie den manuellen Aufwand der Nachbereitung ermitteln und damit konkret zur Verbesserung von Übersetzungssystemen beitragen. In einem weiteren Eyetracking-Projekt geht es um die Optimierung von Untertitelung bei Filmen. Traditionelle Untertitelung kann leicht die Bildkomposition stören und die Aufmerksamkeit des Zuschauers von der Handlung ablenken. Die Wissenschaftlerinnen untersuchen daher mögliche moderne Alternativen zur traditionellen Untertitelung: integrierte Titel. Dabei gehen sie der Frage nach, inwieweit integrierte Titel die Rezeption und Informationsaufnahme verbessern und ein authentischeres und ästhetischeres Filmerlebnis ermöglichen.