Mainzer Theologen fordern tief greifende Kirchenreform mit dem Ziel der Erneuerung der kirchlichen Strukturen

Beiträge von Gerhard Kruip und Stephan Goertz in "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" erschienen

18.07.2011

Die Katholische Kirche in Deutschland befindet sich spätestens seit dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im vorigen Jahr in einer schweren Krise, die unter anderem durch steigende Austrittszahlen gekennzeichnet ist. Kennzeichen dieser Krise ist aber auch die Forderung deutschsprachiger Theologen nach einem offenen Dialog – mit Kirche und Gesellschaft über die Kirche, ihre Strukturen und Regeln. Im Februar 2011 formulierten namhafte Professorinnen und Professoren der Katholischen Theologie deutschsprachiger Hochschulen im Rahmen des Memorandums "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" sechs zentrale Herausforderungen, denen sich die Kirche unvermittelt und offen stellen müsse. Die Themen und Diskussionen des Memorandums sind jetzt in dem Sachbuch "'Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch' – Argumente zum Memorandum" im Verlag Herder erschienen.

"Die hier versammelten allgemein verständlichen Beiträge namhafter Theologinnen und Theologen aus ganz Deutschland fassen in einem ersten Kapitel die grundsätzlichen Fragen zu Situation und Anspruch der Katholischen Kirche zusammen und erörtern im zweiten Teil die dogmatischen, kirchenrechtlichen, moral-, pastoral- und liturgietheologischen Herausforderungen einer notwendigen tief greifenden Kirchenreform", erklärt Prof. Dr. theol. Gerhard Kruip, einer der Herausgeber des Sammelbands. Stellvertretend für die mittlerweile 311 Unterzeichner des Memorandums fordern die Herausgeber und Autoren des Sammelbands, darunter mit Prof. Dr. Stephan Goertz ein weiterer Vertreter der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), in erster Linie Mut zur Selbstkritik der Katholischen Kirche sowie einen offenen Dialog über Macht- und Kommunikationsstrukturen, über die Gestalt des kirchlichen Amtes und die Beteiligung der Gläubigen an der Verantwortung, über Moral und Sexualität.