Internationale Auszeichnung für Projekt zur Erforschung der Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln bei Lupus erythematodes
10.06.2015
Die Leiterin des Interdisziplinären Zentrums Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Annegret Kuhn, erhält für ihr geplantes Projekt über die positive Wirkung von Sonnenschutzmitteln bei Patienten, die an der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes leiden, den internationalen Forschungsförderpreis SKIN PACT Award in der Kategorie "Community Leadership". Er wurde von der International League of Dermatological Societies (ILDS) zusammen mit dem Pharmaunternehmen Galderma S.A. erstmals ausgeschrieben und ist mit 15.000 US-Dollar dotiert.
Kuhns bisherige Forschungsarbeiten konnten zeigen, dass ultraviolettes Licht bei Patienten mit Lupus erythematodes Hautveränderungen auslöst, die durch die präventive Anwendung von Sonnenschutzmitteln unterdrückt werden können. Auch kann extensive Sonnenexposition zu einer systemischen lebensbedrohlichen Organbeteiligung der Erkrankung führen.
Mit dem geplanten und nun ausgezeichneten Forschungsprojekt "Investigation of sunscreens and their efficacy in patients with lupus erythematosus" will sie erforschen, wie häufig Sonnenschutzmittel von Patienten mit Lupus erythematodes zur Prävention angewandt werden beziehungsweise wie sie den Krankheitsverlauf dieser chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung beeinflussen. Ziel ist es, durch präventive Maßnahmen die Lebensqualität dieser Patienten nachhaltig zu verbessern. Die geplante Studie wird gemeinsam mit der European Society of Cutaneous Lupus Erythematosus e.V. (EUSCLE) durchgeführt, deren Vorstandsvorsitzende Kuhn ist.
"Mit diesem Projekt ist es möglich, Informationen über die Anwendung von Sonnenschutzmitteln und deren Wirksamkeit bei Patienten mit Lupus erythematodes europaweit zu erfassen. Durch die regelmäßige Anwendung von Sonnenschutzmitteln kann die Lebensqualität von Patienten mit dieser Autoimmunerkrankung nachhaltig verbessert werden. Es ist für mich eine große Ehre, den SKIN PACT Award zu erhalten", betont Kuhn.
"Diese Forschungsförderung optimiert für die auf dem Gebiet des Lupus erythematodes international anerkannte Dermatologin Prof. Dr. Annegret Kuhn die Voraussetzungen, um eine europaweite Analyse zu diesem wichtigen Krankheitsbild durchzuführen. Dieser Preis ist eine große Anerkennung für ihre Arbeit, die zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen wird. Ich gratuliere herzlich zu dieser herausragenden Auszeichnung", so Prof. Dr. Babette Simon, Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).
Bei der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes zerstören Antikörper die gesunden Zellen des eigenen Körpers, statt als Werkzeuge des Immunsystems beispielsweise Viren oder Bakterien zu bekämpfen. Lupus erythematodes ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die schubweise verläuft und zu lebenslangen Symptomen führen oder sogar lebensbedrohlich sein kann. In Deutschland sind rund 40.000 Menschen vom Lupus erythematodes betroffen, weltweit schätzt man die Zahl auf mindestens fünf Millionen Menschen.
Kuhn beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes. Dabei bilden immunologische Untersuchungen zur Pathogenese einen ihrer Arbeitsschwerpunkte. Zudem koordiniert sie interdisziplinäre Projekte und leitet deutsche und europäische Leitliniengruppen zur Klassifikation, Diagnose und Therapie des kutanen Lupus erythematodes. Aufgrund ihrer langjährigen Expertise im Bereich der klinischen Forschung und als Leiterin des IZKS führt Kuhn darüber hinaus erfolgreich randomisierte kontrollierte Studien zu diesem Krankheitsbild durch. Ziel ist es, neue therapeutische Strategien zu entwickeln und zu einer verbesserten Patientenversorgung beizutragen.