Kompakter Neubau des Medienhauses auf dem Gutenberg-Campus

Neues bauliches Konzept mit neuem Standort und Realisierung in einem Gebäude

09.01.2019

PRESSEMITTEILUNG DES MINISTERIUMS DER FINANZEN RHEINLAND-PFALZ

Für das geplante Medienhaus auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben das Ministerium der Finanzen (FM) und das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) unter enger Einbindung der künftigen Nutzer, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Hochschule Mainz, einen neuen Standort und ein neues bauliches Konzept festgelegt. Die bisherigen Planungen sahen vor, das Medienhaus in zwei Bauteilen auf dem Campus zu verwirklichen. Hierzu sollte das sogenannte Inter I als Bürogebäude saniert und auf dem gegenüberliegenden Grundstück ein Medientechnikzentrum errichtet werden.

"Umfangreiche Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen haben ergeben, dass eine kompakte Neubaulösung deutliche wirtschaftliche Vorteile sowohl bei den Baukosten als auch bei den Kosten im laufenden Betrieb des Gebäudes bieten. Insbesondere hat sich die Revitalisierung des Hochhauses Inter I als nicht wirtschaftlich erwiesen", so Staatssekretär Dr. Stephan Weinberg. "Als beste Lösung stellt sich ein Neubau auf dem Baufeld westlich der Philosophischen Fakultät dar. Auf einem ausreichend großen Baufeld kann dort in einem Bauabschnitt der geplante kompakte Neubau entstehen. Zudem bietet die neue Lage Kapazitäten für eine künftige Erweiterbarkeit des Gebäudes."

"Der neue Standort und die Realisierung in einem Gebäude bieten Vorteile für die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer", erläutert Staatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro. "Das breite Fächerspektrum, das die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Hochschule Mainz für Berufsfelder in der Medienwirtschaft besitzen, wird an einem gemeinsamen Ort in zentraler Campus-Lage konzentriert. So werden noch bessere Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung geschaffen. Interdisziplinarität, enge Kooperationen und die Möglichkeiten des wissenschaftlichen Austauschs werden durch die räumliche Zusammenführung optimiert." Eine Bündelung geisteswissenschaftlicher Institute im östlichen Campusbereich könne so verwirklicht werden.

"Ein Teil der Medienfächer der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind heute in verschiedenen Gebäuden in der Stadt untergebracht, andere sind bereits auf dem Campus. Durch die geplante räumliche Zusammenführung aller Medienfächer aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in einem Medienzentrum in räumlicher Nähe zum Philosophicum und zu den Sozialwissenschaften im Georg Forster-Gebäude können weitere Synergien und ein erheblicher Mehrwert für Lehre und Forschung entstehen", so Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Kanzlerin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die JGU begrüße deshalb auch die zentrale Lage des neuen Medienhauses auf dem Campus und seine Nähe zur zukünftigen Zentralbibliothek.

Der Präsident der Hochschule Mainz, Prof. Dr. Gerhard Muth, ergänzt: "Mit dem kompakten Neubau des Medienhauses in einem Bauabschnitt kann die seit Jahren bestehende gute Zusammenarbeit zwischen Hochschule und JGU weiter fortgesetzt und ausgebaut werden. Für uns ist aber insbesondere wichtig, dass das Medienhaus in keinem allzu großen zeitlichen Abstand zum Bezug des zweiten Bauabschnitts der Hochschule Mainz fertiggestellt wird."

Ein entscheidender Aspekt für die fehlende Wirtschaftlichkeit der ursprünglichen Planungen waren die hohen Sanierungskosten am Hochhaus Inter I. Wesentliche ergänzende Untersuchungen der Gebäudesubstanz konnten erst nach dem Teilrückbau des Hochhauses erfolgen und haben gezeigt, dass wider Erwarten insbesondere die schlechte Rohbau- bzw. Betonqualität nur mit erheblichen finanziellen Aufwendungen korrigiert werden kann. Auch eine erneute Herrichtung als Studierendenwohnheim nach zeitgemäßen Anforderungen, zum Beispiel mit zusätzlichen Sanitärzellen, wurde bereits frühzeitig untersucht und in den damaligen Untersuchungen als nicht realisierbar eingeschätzt, da die Gebäudestruktur hierfür nicht geeignet und ein entsprechender Umbau als unwirtschaftlich zu bewerten ist. Aus diesen Gründen muss das Inter I zurückgebaut werden. Das Gelände soll grundsätzlich der baulichen Erneuerung oder Erweiterung der Universität zur Verfügung stehen. Perspektivisch könnte neues, allerdings zeitgemäßes studentisches Wohnen und Leben an diesem Standort wieder entstehen.

Auch das Gelände des zweiten Bauabschnitts des ursprünglich geplanten Medienhauses wird nach der beauftragten Hochschulstandortentwicklungsplanung voraussichtlich für Ersatz- oder Neubauten der Naturwissenschaften benötigt werden.

Die Neuausrichtung des Projekts soll jetzt möglichst schnell umgesetzt werden. "Der Landesbetrieb LBB wird kurzfristig die Planung für den neuen Standort einleiten, der einen integrierten Entwurf ermöglicht", so LBB-Geschäftsführer Holger Basten. Dabei soll möglichst auf die bisherigen Planungen und Abstimmungen mit den zukünftigen Nutzern zurückgegriffen werden. In einem ersten Schritt soll der Rückbau des Hochhauses Inter I voraussichtlich 2020 erfolgen. Der voraussichtliche Baubeginn für das neue Medienhaus ist nach derzeitigem Stand für 2021/2022 geplant.