Katholisch-Theologische Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verleiht zwei Ehrendoktorwürden

Ehrung für Jesús García González, Vertreter der Befreiungstheologie, und Leo Declerck, Mitarbeiter der Katholischen Universität Löwen

21.05.2013

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat zwei Ehrenpromotionen verliehen. Jesús García González wird für seinen Einsatz bei der Entwicklung der Kirche in Lateinamerika nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil geehrt. Leo Declerck erhält die Ehrendoktorwürde als Dank für seine wissenschaftlichen Arbeiten unter anderem zur Erforschung des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Jesús García González, geboren 1935 in Guadalajara, Mexiko, war von 1969-1974 Mitarbeiter der Päpstlichen Kommission "Justitia et Pax" in Rom. Von 1976-2003 lehrte er als Professor an der Universidad Iberoamericana und bis 1984 auch am Instituto Teológico de Estudios Superiores (ITES) auf den Gebieten Religionssoziologie, Sozialethik und Pastoraltheologie. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2003 begleitet er die theologische Arbeit des Zentrums für Indígena-Pastoral (CENAMI) in Mexiko-Stadt. González erhält die Ehrendoktorwürde für seinen Einsatz zur Erneuerung der Kirche durch das Zweite Vatikanische Konzil in Lateinamerika und für seine Verdienste bei der Vernetzung von Bischöfen und Theologie, in der Zeit der Militärdiktaturen mehrmals auch unter Lebensgefahr. Seit 1981 stattete er etliche Besuche in deutschen Fakultäten, Akademien und Kirchengemeinden ab, um dort über die Entwicklung der Kirche in Lateinamerika zu sprechen. Die Laudatio für Jesús García González hält Prof. Dr. Johannes Meier von der Abteilung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU.

Leo Declerck, geboren 1938 in Oostende, Belgien, studierte und lebte während der Zeit der Vorbereitung und Durchführung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Rom. Nach seinem Ausscheiden aus dem langjährigen Dienst als Generalvikar seiner Heimatdiözese Brügge stellte sich Declerck als freier wissenschaftlicher Mitarbeiter dem Zentrum zur Erforschung des Zweiten Vatikanischen Konzils an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Löwen zur Verfügung. Declerck wird für seine Verdienste um die Sichtung, Archivierung und Erschließung von Nachlässen von Konzilsteilnehmern und vieler weiterer Dokumente aus dem Umfeld dieser Kirchenversammlung geehrt. Diese tragen wesentlich bei zu einer differenzierten Bewertung des Konzils. Auch bei Forschungen zum Mainzer Bischof Albert Stohr, dessen frühen ökumenischen Aktivitäten sowie seiner Mitwirkung an der Konzilsvorbereitung, war er sehr behilflich. Soeben konnte Declerck zudem seine Erschließung des Nachlasses von Johannes Kardinal Willebrands, dem Gründungsmitglied und langjährigen Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, abschließen. Auf diese Weise leistete Declerck der theologischen Wissenschaft einen großen und bleibenden Dienst, ohne selbst akademische Positionen und Ehren anzustreben. Prof. Dr. Leonhard Hell vom Fach Dogmatik und Ökumenische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU wird die Laudatio halten.