Mainzer Projekte gewähren Einblicke in innovatives Mikroklimamodell sowie in Großforschungsprojekte STeP und TT-DINEMA
13.04.2015
Im Rahmen der diesjährigen Hannover Messe, der größten Industriemesse der Welt, stellt die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) noch bis zum 17. April 2015 am Gemeinschaftsstand "Forschung und Technologie aus Rheinland-Pfalz" an Stand B40 in Halle 2 zwei hochinnovative Projekte vor, die den Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck von der wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit der Universität geben.
Das Mikroklimamodell ENVI-met
Urbane Regionen sind Lebensraum für Millionen von Menschen aller Altersstufen, die jeden Tag aufs Neue den klimatologischen Bedingungen ihrer Umwelt ausgesetzt sind. Um möglichst gesunde und nachhaltige Lebensbedingungen zu schaffen und zu erhalten, hat die moderne Architektur und Stadtplanung unter anderem die Minimierung von Hitzestress oder schädlichen Schadstoffkonzentrationen zum Ziel. Das Mikroklimamodell ENVI-met ermöglicht es, die Auswirkungen von architektonischen und stadtplanerischen Entwürfen im Vorfeld auf Ihre Wirkung auf das Mikroklima urbaner Räume hin zu untersuchen und zu quantifizieren.
ENVI-met ist bislang das weltweit einzige frei verfügbare Rechenmodell, das den kompletten Wirkungszyklus Stadtklima in hoher Auflösung simulieren kann. ENVI-met wird weltweit in den verschiedensten Bereichen der Stadtklimatologie, Architektur und Landschaftsarchitektur eingesetzt. Die Besonderheit von ENVI-MET ist der holistische Ansatz des Modells, der benötigt wird, um die Prozesse im urbanen Raum angemessen simulieren zu können. So müssen typische meteorologische Fragestellungen wie Turbulenzerzeugung und -ausbreitung mit Fachwissen unter anderem aus der Bodenkunde, der Bauphysik oder der Botanik, etwa zum Transpirationsverhalten von Pflanzen, verknüpft werden.
Die Großforschungsprojekte für Materialwissenschaft und Spintronik: STeP und TT-DINEMA
Der neuartige Ansatz des Technologietransfers direkt aus den Universitäten in die industrielle Prozesstechnologie ist eine wichtige Voraussetzung für die spätere Integration der Forschungsergebnisse in konventionelle Produktionsverfahren der Industrie. Das Großforschungsprojekt Spintronik-Technologieplattform in Rheinland-Pfalz (STeP) der Technischen Universität Kaiserslautern und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat in beispielhafter Weise die schnelle Umsetzung von universitären Forschungsergebnissen in die industrielle Produktion auf den Weg gebracht. Sonst dauert es oft Jahre, bis Ideen und Produkte aus der universitären Grundlagenforschung ihren Weg in industrielle Anwendungen finden. Ein Aspekt des STeP-Projekts war es außerdem, durch die zentrale Bündelung vorhandener Kompetenzen und Infrastruktur eine Anlaufstelle für kleine und mittelständige Unternehmen aufzubauen und ihnen das vielfältige Anwendungspotenzial der Spintronik zugänglich zu machen. Die Arbeiten an den beiden Universitäten zu SteP wurden zudem durch das Technologietransfer-Dienstleistungszentrum für Neue Materialien (TT-DINEMA) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unterstützt.
Neben den Projekten werden anschauliche Anwendungsbeispiele demonstriert. Beispielsweise wird ein Modell des Taipei 101-Wolkenkratzers vorgestellt, in dem die exakte Fahrstuhlpositionierung in den einzelnen Etagen des Wolkenkratzers mittels Magnetsensorik gezeigt wird.