Digitale Lehr- und Lernformate sind die Regel und stellen ordnungsgemäßes Studium sicher / Studierendenzahlen sind auf Vorjahresniveau
07.04.2021
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) öffnet am 12. April ihren Lehrbetrieb im Sommersemester 2021, zu dem sie rund 30.500 Studierende erwartet. In Übereinstimmung mit der Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz wird das kommende Sommersemester digital studierbar: Lehr- und Lernformate mit reiner Online-Teilnahme sind die Regel und stellen ein ordnungsgemäßes Studium sicher. Präsenzunterricht wird dann ermöglicht, wenn es epidemiologisch verantwortbar und für den Studienverlauf zwingend erforderlich ist. "In dieser schwierigen Situation agiert unsere Universität weiterhin mit größtmöglicher Flexibilität, um mögliche Nachteile für die Studierenden auf ein Minimum zu begrenzen", erklärt die Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers. "Die JGU hat ein strenges Sicherheitskonzept umgesetzt. Wenn im Laufe des Sommersemesters allerdings pandemiebedingt Lockerungen möglich sind, kann die Universität flexibel reagieren. So sind wir kurzfristig in der Lage, die digitalen Lehrformate mit freiwilligen Präsenzterminen zu kombinieren, und das insbesondere für die Studierenden, die seit April 2020 ihr Studium an der JGU aufgenommen haben. Mein ausdrücklicher Dank gilt dabei allen Universitätsmitgliedern für ihr beeindruckendes Engagement, die Qualität der Lehre auch in den digitalen Lehr- und Lernszenarien sicherzustellen und dabei – trotz erheblichem Mehraufwand – den wechselnden Studienbedingungen im Interesse der Studierenden Rechnung zu tragen."
Bei der praktischen Umsetzung digitaler Studien- und Lehrangebote können Lehrende auf den Erfahrungen und Materialien der vergangenen Digitalsemester aufbauen. Neben dem Selbststudium durch Videoeinheiten, Lektüre und Übungsaufgaben, die über Plattformen der JGU bereitgestellt werden, nutzen Lehrende und Studierende (Video-)Konferenzen, Foren und Chaträume für den aktiven Austausch miteinander. "Wir haben als Universität im zurückliegenden Jahr eine steile Lernkurve hinter uns gebracht, von der kurzfristigen Umstellung im März letzten Jahres bis zur Entwicklung hybrider Formate im Spätsommer und darüber hinaus. Wir wissen, was digital funktioniert. Wir verstehen aber auch die Grenzen von Medium und Möglichkeiten besser als zuvor und stehen umso mehr zu unserer Überzeugung als Präsenzuniversität", fasst Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU, zusammen. "Entscheidend ist aber im Moment, dass wir unseren Studierenden gute Angebote machen können – erst einmal digital." Die konkrete Ausgestaltung der Formate hängt dabei ganz selbstverständlich vom den jeweiligen Fachanforderungen und Lernzielen ab.
Die JGU geht aktuell davon aus, dass die Klausuren des Sommersemesters 2021, wie auch die der vergangenen Semester, unter Corona-Bedingungen stattfinden werden. Entsprechende Vorbereitungen sind bereits angelaufen. Dabei rechnet die JGU, wie auch in den vergangenen Semestern, mit einer Mischung aus Take Home- und Präsenzprüfungen.
Infrastruktur für digitale und hybride Lehr- und Lernszenarien
Um vielfältige, rein digitale wie hybride Lehr- und Lernszenarien umsetzen zu können, stattet die JGU bis Mai über 20 Lehrveranstaltungsräume mit Videokonferenztechnik aus. Die Räume sind über den gesamten Campus verteilt. Auch über die akute Situation hinaus bieten sie zeitgemäße Möglichkeiten zur Vernetzung mit Partnerinstitutionen im In- und Ausland sowie zur Integration von Lehrenden und Studierenden, die nicht physisch präsent sein können. Ergänzt wird diese fest installierte Technik durch mobile Raumkameras und Mikrofone, die aus Sondermitteln dezentral beschafft wurden und werden. Die Softwareausstattung hat sich in den zurückliegenden Semestern bewährt. So steht das Moodle-basierte JGU-LMS als Lernmanagementsystem zur Verfügung. Über ein integriertes und datenschutzrechtlich sicheres Videokonferenztool (BigBlueButton) können Lehrende und Studierende sich in Hybridszenarien oder in synchronen Onlinesitzungen austauschen, miteinander arbeiten und lernen, über eine integrierte Videoplattform können aufgezeichnete Vorträge und Erläuterungen zeitunabhängig bereitgestellt werden.
Guter Start ins Studium: Infos für Studienanfängerinnen und Studienanfänger
Die Fächer und zentralen Beratungseinrichtungen ermöglichen den Studienanfängerinnen und Studienanfängern trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auch weiterhin einen guten Start ins Studium. Den Empfang der Erstsemester koordiniert die Zentrale Studienberatung der JGU und informiert auf ihrer Webseite über fachspezifische und fächerübergreifende Angebote.
Von zentraler Seite wird ein Moodle-Kurs "Willkommen an der JGU" eingerichtet, in dem kurze Botschaften zur Begrüßung, Informationen über die Universität und den Campus sowie Serviceangebote für Erstsemesterstudierende gebündelt sind. Die im Zuge der Pandemie eingeführten Konzepte für das Onboarding der Erstsemesterstudierenden werden für das Sommersemester 2021 weiterentwickelt und in der Breite umgesetzt. Bei der zentralen Erstsemesterbegrüßung am 7. April besteht ebenfalls die Möglichkeit zum Austausch: Nach einer digitalen Begrüßung der Studierenden durch den Präsidenten der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch, und dem Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling, startet eine digitale Fragerunde für die "Erstis" mit dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Dr. Stephan Jolie, der Leiterin der Zentralen Studienberatung, Beate Lipps, sowie Vertreterinnen und Vertretern des Allgemeinen Studierendenausschusses.
Rund 30.500 Studierende im Sommersemester 2021
Insgesamt erwartet die JGU zum Sommersemester 2021 rund 30.500 Studierende, was etwa dem Vorjahreswert entspricht (Sommersemester 2020: 30.575 Studierende). Die Zahl der Einschreibungen in das erste Fachsemester in den Sommersemestern hatte sich in den vergangenen Jahren bei rund 3.200 Einschreibungen eingependelt. Die JGU geht davon aus, dass dieser Wert im Sommersemester 2021 nicht erreicht wird, wenngleich die Einschreibungen noch andauern. So rechnet die Universität im Sommersemester 2021 mit weniger als 3.000 Einschreibungen in das erste Fachsemester. "Erste Analysen weisen darauf hin, dass pandemiebedingt deutlich weniger Schulabgänger und Studierende eine Entscheidung zugunsten der Aufnahme eines Studiums oder des Studiengangs- bzw. Hochschulwechsels treffen", so die Kanzlerin der JGU. "Wir registrieren an der JGU somit weniger Zugänge, aber auch weniger Abgänge in der Studierendenschaft als in den Vorjahren."
Gesamtzahl der ausländischen Studierenden auf Vorjahresniveau
Bei den Einschreibungen von ausländischen Studierenden und bei Studierenden im Rahmen von Austauschprogrammen zeigt sich ebenfalls ein Rückgang. Diese Studierenden können zwar über das digitale Lehrangebot aus dem Ausland an den Veranstaltungen des Sommersemesters 2021 teilnehmen und sind somit in der aktuellen Situation nicht auf die Einreise nach Deutschland angewiesen. Dennoch wird dieses Angebot nicht als ähnlich attraktiv wahrgenommen. Die Gesamtzahl der ausländischen Studierenden an der JGU liegt mit 3.700 dennoch auf dem Niveau der Vorjahre, da auch bei den Studierenden aus dem Ausland im zurückliegenden Semester weniger Abgänge zu verzeichnen sind als in Semestern ohne Pandemie.
Studiengänge überwiegend frei zugänglich
Im Sommersemester ermöglicht die JGU die Einschreibung in insgesamt 291 Studiengänge. Hiervon sind 120 grundständige Studiengänge (Bachelor, Staatsexamen, Magister theologiae), 154 weiterführende Master- sowie elf weiterbildende und sechs Aufbaustudiengänge. Von diesen 291 Studiengängen sind insgesamt 81 zulassungsbeschränkt (einschließlich Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie). Die überwiegende Zahl der Studiengänge an der JGU ist frei zugänglich, also ohne Numerus clausus.
Zu den besonders nachgefragten grundständigen Studiengängen mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen zählen der Bachelorstudiengang Psychologie und Psychotherapie (B.Sc., 34 Bewerbungen je Studienplatz), der Bachelorstudiengang Molekulare Biologie (B.Sc., 7 Bewerbungen je Studienplatz) sowie die Beifächer Soziologie und Strafrechtspflege im Bachelor of Arts (6 bzw. 5 Bewerbungen je Studienplatz). Ebenfalls stark nachgefragt sind die Staatsexamensstudiengänge Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie, deren Studienplätze bundesweit zentral durch die Stiftung für Hochschulzulassung vergeben werden: Bei der Stiftung für Hochschulzulassung haben sich im Sommersemester für den Studienort Mainz rund 14.500 Personen um einen der 225 Studienplätze in Medizin, rund 4.700 Personen um einen der 48 Studienplätze in Zahnmedizin und rund 1.600 Personen um einen der 48 Studienplätze in Pharmazie beworben.
Bei den Masterstudiengängen führt die Rangliste der begehrtesten Studiengänge der Master International Economics and Public Policy an (7 Bewerbungen je Studienplatz), gefolgt von den Psychologie-Mastern (M.Sc. Psychologie – Human Ressources und M.Sc. Psychologie – Kindheit und Jugend jeweils 6 Bewerbungen je Studienplatz).
In den zulassungsfreien grundständigen Studiengängen sind – gemessen an den Einschreibungen im ersten Fachsemester – die Informatik (B.Sc., 62 Einschreibungen) die Lehramtsfächer Englisch und Deutsch (jeweils rund 100 Einschreibungen) und die Fächer American Studies, English Literature and Culture, Kunstgeschichte und Philosophie mit jeweils rund 45 Einschreibungen (Summe der Einschreibungen in Kern und Beifach) am stärksten frequentiert. In den zulassungsfreien Mastern führen die Liste die Lehramtsmaster in Deutsch (80 Einschreibungen), Englisch (60 Einschreibungen) und Geschichte (55 Einschreibungen) an, der am stärksten nachgefragte Nicht-Lehramtsmaster ist der Master Physik (M.Sc.) mit rund 20 Einschreibungen.