JGU-Präsident gratuliert Klaus Merle zur Auszeichnung mit dem Landesverdienstorden Rheinland-Pfalz

Ehemaliger Leiter des Zentrums für Datenverarbeitung hat sich landesweit um die Digitalisierung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen verdient gemacht

29.03.2022

Für seine hervorragenden Verdienste um das Land Rheinland-Pfalz und dessen Bürgerinnen und Bürger hat Prof. Dr. Klaus Merle, ehemaliger Leiter des Zentrums für Datenverarbeitung (ZDV) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz aus den Händen von Wissenschaftsminister Clemens Hoch erhalten. Der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, gratuliert zu dieser Auszeichnung: "Über die Universität hinaus hat sich Professor Merle landesweit um die Digitalisierung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen verdient gemacht. Mit seinem vorbildlichen Engagement und seiner vortrefflichen Expertise hat Klaus Merle den digitalen Wandel an den Hochschulen nicht nur beschleunigt, sondern dort auch eine IT-Infrastruktur der Spitzenklasse etabliert – sei es mit dem Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz oder auch mit dem Hochleistungsrechnen als Schlüsseltechnologie für Spitzenforschung in vielen Bereichen."

Prof. Dr. Klaus Merle, geboren 1942, war mehr als 20 Jahre als Leiter des ZDV tätig. Bereits 1995 startete er mit der Planung des Wissenschaftsnetzes Rheinland-Pfalz (WiN-RP), das ab 2005 unter seiner Leitung aufgebaut wurde und für dessen Weiterentwicklung er sich auch während seines Ruhestands fortlaufend engagierte. Über das WiN-RP sind alle Hochschulen des Landes Rheinland-Pfalz und deren An-Institute über ein Glasfaser-Kernnetz sowie ein Zubringernetzwerk verbunden. Die Einrichtungen können somit auf Cloud-ähnliche Dienste zugreifen. Diese Dienste beinhalten Endnutzerdienste wie E-Mail und Cloud-Speicher, aber auch Dienste zwischen Rechenzentren. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, über die Infrastruktur des Netzes große Datenmengen für Sicherheitskopien zu bewegen. Heute zählt dieses Netz mit insgesamt über 200.000 Nutzerinnen und Nutzern zu den leistungsfähigsten Wissenschaftsnetzen Deutschlands.

Während der Corona-Pandemie hat Merle entscheidend darin mitgewirkt, den Anschluss der JGU an den Internet-Knotenpunkt DE-CIX Frankfurt in kürzester Zeit für die verstärkte Nutzung digitaler Dienste auszubauen. Dank seines Engagements konnte die Universität neben den Hochschulen auch bis zu 60.000 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig mit einem Videokonferenz-Dienst versorgen und somit datenschutzkonformen Online-Unterricht ermöglichen.

Preisträger Prof. Dr. Klaus Merle unterstreicht das gemeinsam Erreichte: "Zu Beginn meiner Amtszeit war das ZDV ein Rechenzentrum mit einem veralteten Großrechner für nur wenige Nutzer. Es gab damals sogar Überlegungen, das Rechenzentrum zu schließen. Von daher können wir stolz darauf sein, daraus ein modernes IT-Center mit Cloud-Diensten, leistungsfähigen Netzen und Internetzugängen sowie vielfältigen IT-Systemen – vom PC zum Supercomputer für die gesamte Universität und das Land Rheinland-Pfalz – geformt zu haben."

Dr. Stefan Schardt, der aktuell gemeinsam mit Carsten Allendörfer die ZDV-Leitung innehat, ergänzt: "Professor Merle hat als Leiter des ZDV, gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, eine Vielzahl an innovativen und zukunftsweisenden Projekten nachhaltig realisiert. Exemplarisch dafür stehen der 1988 begonnene Aufbau einer campusweiten Ethernet-Infrastruktur und das im Vergleich zu anderen Hochschulen und Universitäten sehr frühe Angebot eines flächendeckenden WLAN-Netzes an der JGU. Ein weiterer Meilenstein war die operative Nutzung von VoIP-Telefonie an der Universität, beispielsweise für die Telefonverbindung vom Mainzer Gutenberg-Campus zum Standort Germersheim – zu einem Zeitpunkt, als in der Gesellschaft der Begriff Voice-over-IP noch nahezu unbekannt war."

Auch die Entwicklung des High Performance Computing (HPC) an der JGU bis hin zur Einweihung des HPC-Systems MOGON 1, das im Juni 2012 in den TOP 500 mit 204 TFLOPS auf Position 81 geführt wurde, wäre ohne das besondere Engagement von Prof. Dr. Klaus Merle nicht möglich gewesen.