Förderung des akademischen Nachwuchses im Fokus
12.09.2016
Der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch, hat in der vergangenen Woche die 16. GAIN-Jahrestagung in der US-Hauptstadt Washington, D.C. besucht. Hier ist er mit Vertreterinnen und Vertretern von deutschen Wissenschaftsorganisationen, Ministerien und Wirtschaftsunternehmen sowie mit in den USA und Kanada tätigen deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammengetroffen, um über aktuelle wissenschaftspolitische Entwicklungen in Deutschland und deren Auswirkungen auf den wissenschaftlichen Nachwuchs zu diskutieren. Krausch war unter anderem neben dem Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Matthias Kleiner, und dem Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, Dr. Enno Aufderheide, als Gesprächspartner für die Podiumsdiskussion "Deutsche Wissenschaftler_innen in Nordamerika im Gespräch mit politisch Verantwortlichen in Deutschland" geladen. Zudem gab er gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern anderer großer deutscher Universitäten im Workshop "Karrieren an großen Forschungsuniversitäten" rückkehrinteressierten deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den USA und Kanada einen Einblick in mögliche Karrierewege an deutschen Hochschulen sowie in Strategien und Ressourcen zur Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Darüber hinaus präsentierte sich die JGU bei der Talent Fair mit einem Informationsstand im Kreis der German U15, des eigenständigen Verbunds von 15 großen bundesdeutschen forschungsstarken Universitäten. Die GAIN-Jahreskonferenz ist die größte akademische Karrieremesse für deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerhalb Europas.
"Der Forschungsstandort Deutschland ist – unter anderem in Folge der Exzellenzinitiative, die jetzt als Exzellenzstrategie neu aufgelegt wird, sowie durch den Pakt für Forschung und Innovation und den Hochschulpakt 2020 – heute attraktiver denn je für all diejenigen, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben", betont Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und zugleich stellvertretender Vorsitzender der German U15, die gemeinsam das Ziel verfolgen, die allgemeinen Bedingungen für Wissenschaft, Forschung und Lehre weiter zu verbessern. "So wie die diesjährige GAIN-Tagung ihren Schwerpunkt auf Strategien zur Förderung und Weiterentwicklung von exzellenter Forschung und Innovation in Deutschland gelegt und dabei insbesondere auf den wissenschaftlichen Nachwuchs geblickt hat, so ist auch der JGU die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein besonderes Anliegen", so Krausch weiter.
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat im Jahr 2014 das Gutenberg-Nachwuchskolleg (GNK) als zentrale Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses gegründet und damit die Mainzer Kollegstruktur von Gutenberg Forschungskolleg (GFK) und Gutenberg Lehrkolleg (GLK) vervollständigt. Dabei dient das GNK der Strukturierung und Kommunikation bestehender sowie der Entwicklung neuer Förderformate und zielt insbesondere auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeits- und Betreuungsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Bereitstellung individueller Unterstützungsangebote in den Karrierephasen zwischen Promotion und Festanstellung als Universitätsprofessorin bzw. -professor.
Rund 600 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden jährlich an der JGU promoviert, davon 51 Prozent Frauen. Etwa 35 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler pro Jahr habilitieren sich und rund 50 haben eine Juniorprofessur inne, dazu kommen viele selbstständige, extern geförderte Nachwuchsgruppen. Über individuelle Promotionswege hinaus bietet die JGU fachübergreifende strukturierte Programme für den wissenschaftlichen Nachwuchs aller Karrierephasen, unter anderem die Gutenberg-Akademie als Plattform für die universitätsweit 25 besten Doktorandinnen und Doktoranden, Angebote zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen und zur Karriereplanung. Zudem gibt es zahlreiche drittmittelgeförderte Promotionsprogramme wie die Exzellenz-Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ), das Max Planck Graduate Center mit der JGU, zahlreiche DFG-Graduiertenkollegs, intern geförderte Graduiertenkollegs in den Sozial- und den Geisteswissenschaften sowie die International Max Planck Research Schools.
"Für eine internationale Forschungsuniversität wie die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die jährliche GAIN-Tagung eine hervorragende Möglichkeit, mit deutschen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern in den USA und Kanada ins Gespräch zu kommen, das Forschungsprofil und die Forschungsleistungen der eigenen Einrichtung vorzustellen und ganz konkret mögliche Karrierewege in Mainz aufzuzeigen – etwa im Rahmen des Emmy Noether- oder Heisenberg-Programms der DFG, von ERC Starting Grants oder Juniorprofessuren", erklärt JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. "Und das Feedback aus den Gesprächen in Washington, D.C. bestätigt den Weg, den wir mit der Einrichtung des Gutenberg Nachwuchskollegs eingeschlagen haben. Wir freuen uns auf viele interessierte Bewerbungen deutscher Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus den USA und Kanada."
Über GAIN
Das German Academic International Network (GAIN) wurde im Jahr 2003 als gemeinsame Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung, des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ins Leben gerufen. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und in Kooperation mit allen deutschen Wissenschaftsorganisationen hat GAIN es sich zur Aufgabe gemacht, deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den USA und Kanada untereinander und mit Deutschland zu vernetzen. Um diese zu einer Rückkehr nach Deutschland zu ermuntern, informiert GAIN über neue Entwicklungen in Deutschland und fördert transatlantische Kooperationen.