Gutenberg Nachwuchskolleg bewilligt vier Minigraduiertenkollegs für die kommenden drei Jahre
04.03.2024
Das Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat vier neue sogenannte Minigraduiertenkollegs bewilligt und wird diese drei Jahre lang mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro fördern. Bei den Minigraduiertenkollegs handelt es sich um Kleingruppen aus drei bis fünf exzellenten Promovierenden, beziehungsweise bei zwei Kollegs zusätzlich einem Postdoc, aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich mit interdisziplinären Forschungsfragen beschäftigen und von jeweils mindestens drei erfahrenen Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern betreut werden. Die Promovierenden und Postdocs werden durch Stipendien gefördert. Um die Bewilligung für ein Minigraduiertenkolleg zu erhalten, können sich Professorinnen und Professoren sowie Nachwuchsgruppenleiterinnen und -leiter der JGU auf eine entsprechende Ausschreibung des GNK bewerben. „Die nun bewilligten Projekte haben durch ihre optimale Integration der Betreuung und Entwicklungskonzepte für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie ihre exzellente wissenschaftliche Qualität überzeugt – beides war für das GNK wesentliches Kriterium bei der Auswahlentscheidung“, sagt Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, die Direktorin des GNK. „Die Minigraduiertenkollegs des GNK bieten den Promovierenden und Postdocs hervorragende Rahmenbedingungen für ihre Forschung und verbessern langfristig die Strukturen für die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JGU“, sagt der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der JGU, Prof. Dr. Stefan Müller-Stach. „Außerdem haben sie das Potenzial, zu größeren, drittmittelgeförderten Verbünden zu führen, etwa zu Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft.“
Ab diesem Jahr wird das GNK die folgenden vier Minigraduiertenkollegs fördern:
- „Behavioral Measurement and Field Experimentation in Finance and Economics“ (gefördert ab 1. Oktober 2024) beschäftigt sich mit Verhaltensmessungen im Kontext von Feldexperimenten. Unter anderem befasst es sich mit Anwendungen in den Bereichen „Social Identity, Belief Formation, and Polarization“, „Household Financial Decision Making“ und „Green Finance and Sustainable Behavior“.
Sprecher: Prof. Dr. Florian Hett, Digital Economics, Wirtschaftswissenschaften
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- „Die ästhetischen Erfindungen der Ökologie um 1800“ (gefördert ab 1. Oktober 2024) widmet sich Verflechtungen zwischen Ökologie und Ästhetik im Zeitraum von 1750 bis 1850, die bereits vor und in der Epoche der Romantik entstanden sind. Es adressiert Forschungsfragen der Environmental Humanities, indem es ökologische Problemstellungen in ästhetischen Kontexten der Literatur, bildenden Kunst und Musik analysiert.
Sprecherin: Prof. Dr. Barbara Thums, Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Deutsches Institut
- „Fremd(e) in der Stadt: Urbane Differenzierungspotentiale und Dynamiken ihrer Aktivierung, Verfestigung und Auflösung“ (gefördert ab 1. Juli 2024) beleuchtet die historischen Wurzeln von Differenz, Diversität und sozialen Grenzziehungen in urbanen Räumen von der Antike bis zum 19. Jahrhundert.
Sprecherin: Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning, Geschichte des Islams, Historisches Seminar
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- „Ideengeschichtliche und kompositionsästhetische Perspektiven zur Symphonischen Dichtung (IKOPS)“ (gefördert ab 1. Oktober 2024) taucht in die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Komposition, Kulturgeschichte und nationaler Identität ein, um die weitreichende Bedeutung der symphonischen Dichtung im 19. Jahrhundert neu zu beleuchten.
Sprecher: Prof. Dr. Immanuel Ott, Musiktheorie, Hochschule für Musik Mainz
Gegründet im Jahr 2014, ist das GNK eine zentrale Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses der JGU. Neben dem Gutenberg Forschungskolleg (GFK) und dem Gutenberg Lehrkolleg (GLK) bildet es eine der drei Säulen des innovativen Mainzer Modells der Hochschulsteuerung, das auf die Expertise exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzt und diese in mittel- und langfristige Planungsprozesse einbindet. Das GNK entwirft Strategien zur Nachwuchsförderung und berät die Hochschulleitung entsprechend. Außerdem systematisiert es bestehende Fördermaßnahmen, entwickelt neue und informiert darüber. Die Minigraduiertenkollegs sind sein wichtigstes Förderinstrument. Sie werden regelmäßig ausgeschrieben.