JGU fördert neue Doktorandengruppen in Sozial- und Geisteswissenschaften mit 730.000 Euro

Gutenberg Nachwuchskolleg bewilligt vier Minigraduiertenkollegs für die kommenden zwei Jahre

19.02.2018

Das Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat vier neue sogenannte "Minigraduiertenkollegs" in den Geistes- und Sozialwissenschaften bewilligt und wird diese zwei Jahre lang mit insgesamt rund 730.000 Euro fördern. Bei den Minigraduiertenkollegs handelt es sich um Kleingruppen von drei bis fünf exzellenten Doktorandinnen und Doktoranden, die sich mit interdisziplinären Forschungsfragen beschäftigen und von mindestens drei erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betreut werden. Die Doktorandinnen und Doktoranden werden durch Stipendien gefördert. Der aktuellen Bewilligung war eine Ausschreibung vorausgegangen, an der sich Professorinnen und Professoren sowie die Forschungszentren und -schwerpunkte der JGU beteiligen durften. "Die nun bewilligten Projekte haben nicht nur durch ihre wissenschaftliche Qualität überzeugt, sondern auch durch ihre Programme zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Beides zeichnet unsere Minigraduiertenkollegs aus", sagt die Direktorin des GNK, Prof. Dr. Tanja Pommerening. "Mit diesem innovativen Förderinstrument, das bereits weit über die JGU hinaus Sichtbarkeit erlangt hat, können wir die besten Köpfe für unsere Universität gewinnen und optimal fördern. Außerdem können die Minigraduiertenkollegs als Keimzelle für größere Verbünde, zum Beispiel DFG-Graduiertenkollegs, dienen."

Im Einzelnen werden ab dem 1. April 2018 die folgenden vier Einrichtungen unterstützt:

  • Das Minigraduiertenkolleg "Einfach komplex! Ein multimodaler und interdisziplinärer Ansatz zur Untersuchung von sprachlicher Komplexität in der Leichten Sprache", in dem das Department of English and Linguistics mit dem Arbeitsbereich Englische Sprach- und Übersetzungswissenschaft in Germersheim zusammenarbeitet.
  • Das Minigraduiertenkolleg "Ethnographien des Selbst in der Gegenwart. Optimierungen – Sakralisierungen – Normierungen", das von den Fächern Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Systematische Theologie/Sozialethik und Kulturanthropologie/Volkskunde getragen wird und die Vielfalt an Praktiken und Traditionen der Subjektivierung und Selbstformung in der jeweils eigenen Kultur in den Blick nimmt.
  • Das Minigraduiertenkolleg "Transnationale soziale Unterstützung im Alter" im Schnittfeld von Sozialpädagogik und Ethnologie, das unter anderem untersucht, auf welche alltagsweltlichen Unterstützungen alte Menschen zurückgreifen können und unter welchen Bedingungen sich transnationale Unterstützungsformen und -prozesse entwickeln.
  • Am Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft ist das Minigraduiertenkolleg "Zeugenschaft. Episteme einer medialen und kulturellen Praxis" angesiedelt. Es erforscht unter anderem unterschiedliche Strategien des Beglaubigens und Bezeugens im Alltag als Form der Wissensproduktion.

Das GNK wurde im Jahr 2014 gegründet, um den wissenschaftlichen Nachwuchs an der JGU gezielt zu fördern. Hierfür stehen ihm jährlich 750.000 Euro zur Verfügung. Sein wichtigstes Förderinstrument sind die Minigraduiertenkollegs, die regelmäßig ausgeschrieben werden. Neben dem Gutenberg Forschungskolleg (GFK) und dem Gutenberg Lehrkolleg (GLK) bildet das GNK eine der drei Säulen des innovativen Mainzer Modells der Hochschulsteuerung, das exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einbindet.