René von Wickede und Christine Algesheimer erhalten den IHK-Preis 2008 für herausragende Forschungsarbeiten
04.12.2008
Die Industrie- und Handelskammer Rheinhessen vergibt den IHK-Preis 2008 unter anderem an den Arbeitsrechtler Dr. René von Wickede und die Diplom-Kauffrau Christine Algesheimer aus dem Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mit diesem Preis werden akademische Arbeiten ausgezeichnet, deren theoretische Ansätze praktischen Nutzen in realen Wirtschaftsunternehmen aufzeigen oder die im Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft liegen.
Für seine Dissertation zum "Sonderkündigungsschutz im Arbeitsverhältnis" hat Dr. René von Wickede ein Rechtsgebiet gewählt, das von Seiten der Wissenschaft bisher kaum behandelt wurde, das aber für den Arbeitgeber von großer Bedeutung ist. Arbeitgeber, die besonders geschützten Arbeitnehmern wie Schwerbehinderten, Betriebsräten, Schwangeren oder auch Abgeordneten bzw. Mitgliedern Freiwilliger Feuerwehren kündigen wollen, stehen vor einer Fülle von Einzelgesetzen - ein einheitlicher, umfassender Gesetzestext fehlt. Die Arbeit von Wickedes systematisiert das Sonderkündigungsrecht und schließt somit eine empfindliche Lücke. Gerade dieser hochgradige Nutzwert der Arbeit für die betriebliche Praxis im Verein mit der beeindruckenden Breite und Tiefe, mit der der Arbeitsrechtler das Thema behandelt, hat die Jury dazu bewogen, René von Wickede den mit 2.500 Euro dotierten ersten Preis zuzusprechen.
Dr. René von Wickede studierte Rechtswissenschaften an der Technischen Universität in Dresden und an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, wo er auch die Erste Juristische Staatsprüfung ablegte. Ebenfalls in Rheinland-Pfalz absolvierte er das Referendariat sowie das Zweite Juristische Staatsexamen. Seit seinem Ersten Staatsexamen ist er am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits-, Handels- und Zivilprozessrecht als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.
Den mit insgesamt 2.500 Euro dotierten zweiten Preis teilen sich Christine Algesheimer von der Universität Mainz und Tanja Hoss von der Fachhochschule Bingen. Die ausgezeichnete Diplomarbeit von Christine Algesheimer beschäftigt sich mit der "Rechtsformwahl nach der Unternehmenssteuerreform 2008". Durch die Unternehmensteuerreform hat der Gesetzgeber die Grundpfeiler der Besteuerung der Personen- und der Kapitalgesellschaften geändert, auch um eine weitgehende Rechtsformneutralität herzustellen. Algesheimer hat mittels eines Berechnungsmodells die steuerlichen Folgen der Reform analysiert. Dabei arbeitet sie die Unterschiede in der Besteuerung der verschiedenen Rechtsformen sowie deren Ursachen heraus. Die Jury des IHK-Preises überzeugte der hohe Praxiswert dieser Diplomarbeit.
Christine Algesheimer absolvierte während ihres Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz verschiedene Praktika im Bereich der Steuerberatung. Zudem arbeitete sie in der väterlichen Bauunternehmung sowie als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität. Seit ihrem Abschluss zur Diplom-Kauffrau ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebliche Steuerlehre an der Universität Mainz, wo sie auch promovieren möchte.