Helle Ulrich erhält ERC Advanced Grant für Forschungen zu DNA-Reparatur und Genomstabilität

Förderung durch den Europäischen Forschungsrat in Höhe von 2,5 Millionen Euro

26.06.2024

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DES INSTITUTS FÜR MOLEKULARE BIOLOGIE (IMB) UND DER JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ

Prof. Dr. Helle Ulrich, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) und Professorin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), wird vom Europäischen Forschungsrat, dem European Research Council (ERC), mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet. Ihre Forschung dazu, wie ein kleines regulatorisches Protein namens Ubiquitin zur DNA-Reparatur und zur Aufrechterhaltung der Genomstabilität beiträgt, wird in den kommenden fünf Jahren mit 2,5 Millionen Euro gefördert. ERC Advanced Grants gehören zu den wettbewerbsfähigsten und prestigeträchtigsten Auszeichnungen, die an erfahrene Wissenschaftler*innen in Europa vergeben werden.

Ulrichs Team ist auf die Frage spezialisiert, wie Zellen DNA-Schäden, die durch genotoxische Einwirkungen wie zum Beispiel UV-Strahlung oder mutagene Chemikalien verursacht wurden, reparieren und sicherstellen, dass ihre DNA bei der Zellteilung korrekt repliziert wird. Dies ist entscheidend, um Mutationen zu verhindern, die Alterung und Krebs verursachen können. Die Fördermittel des ERC Advanced Grant werden es ihr ermöglichen zu untersuchen, wie ein kleines, hochkonserviertes Regulierungsprotein namens Ubiquitin zur DNA-Replikation und -Reparatur beiträgt. Ubiquitin ist ein posttranslationaler Modifikator, der an viele Proteine angehängt wird, darunter auch an Schlüsselproteine der DNA-Replikations- und Reparaturwege, und deren Interaktionen, Stabilität und Aktivitäten in der Zelle reguliert.

"Unser Projekt baut auf einer kürzlich in unserem Labor entwickelten wirkungsvollen Methode auf, mit der wir die Bindung von Ubiquitin an Proteine in Zellen manipulieren und gezielt steuern können", erklärt Ulrich. "Indem wir die Ubiquitylierung eines relevanten Zielproteins, beispielsweise eines DNA-Reparaturfaktors, gezielt steuern, können wir seine Auswirkungen unabhängig von anderen zellulären Prozessen beobachten und so ein tieferes mechanistisches Verständnis seiner Funktion erlangen." Mit dieser neuen Technik hoffen Prof. Dr. Helle Ulrich und ihre Gruppe zu entschlüsseln, wie Zellen verschiedene DNA-Replikations- und Reparaturwege steuern und wie dies bei Krankheiten gestört sein kann.

ERC Advanced Grants werden an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, um ehrgeizige Projekte durchzuführen, die aufgrund ihres innovativen Ansatzes als hochriskant gelten, die genau dadurch aber erst neue Wege im jeweiligen Forschungsfeld eröffnen. Die Förderung erhalten nur Forscherinnen und Forscher, die bereits bedeutende Errungenschaften vorweisen können und die seit mindestens zehn Jahren auf international höchstem Niveau erfolgreich gearbeitet haben. Ausschlaggebend für die ERC-Förderung ist allein die wissenschaftliche Exzellenz der Forschenden und ihres Forschungsprojekts. Damit ist der ERC Grant auch als hohe individuelle Auszeichnung zu verstehen.