Gutenberg-Herz-Studie erfreut sich unverändert großer Resonanz

Bislang rund 8,5 Millionen Messwerte erhoben / Begrüßung des 1.000 Studienteilnehmers

19.07.2007

Mit einer der weltweit größten Studien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Mainzer Gutenberg-Herz-Studie, wollen das Universitätsklinikum Mainz und der Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) neue Ansätze in der Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen schaffen. Das Risiko für das Entstehen dieser Erkrankungen könnte so besser vorhersehbar und die klinische Entwicklung neuer Medikamente optimiert werden. Seit dem Beginn der Studie im April 2007 konnten in mehr als 9.000 Untersuchungsstunden rund 8,5 Millionen Messwerte erhoben werden. Jetzt konnte mit Johann Reitz der 1.000 Teilnehmer der Studie am Klinikum der JGU begrüßt werden.

"Ich freue mich sehr über die hervorragende Resonanz dieser Studie", betont die Schirmherrin der Studie, Wissenschaftsministerin Doris Ahnen. "Unzähligen Menschen kann die Gutenberg-Herz-Studie unmittelbar nutzen. Ich bin deshalb allen dankbar, die an der Studie teilnehmen und so dazu beitragen, die medizinische Forschung und die Prävention weiter zu verbessern“, betont Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. In Deutschland sterben allein am Herzinfarkt jedes Jahr 150.000 Menschen. Daher zielen zahlreiche Forschungsanstrengungen darauf ab vorherzusagen, ob jemand beispielsweise gefährdet ist, einen Herzinfarkt zu erleiden. Dies ist auch eines der Ziele der Gutenberg-Herz-Studie, die von Medizinerinnen und Medizinern am Universitätsklinikum Mainz in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Medizin der JGU und verschiedenen akademischen und industriellen Kooperationspartnern im PREVENT-it Zentrum für kardiovaskuläre Erkrankungen der Universitätsmedizin durchgeführt wird.

Die Gutenberg-Herz-Studie

Insgesamt wurden mithilfe des Zufallsprinzips etwa 35.000 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 35 und 75 Jahren aus der Stadt Mainz und dem Landkreis Mainz-Bingen von den Einwohnermeldeämtern für die Teilnahme ausgewählt. In einer ersten Untersuchung werden, neben Daten zum allgemeinen körperlichen Zustand, Laborparameter wie etwa Liquid- und Glukosewerte sowie DNA- und Eiweißmuster erhoben. Auch findet eine Überprüfung der Gefäßfunktion oder Endothelfunktion mittels Ultraschall statt. So lassen sich Frühschäden in den Blutgefäßen erkennen und Gesundheitsrisiken minimieren. Ein wichtiges Ziel der Studie ist die Prüfung, ob sich diese Funktion als klinischer Routineparameter für die Bestimmung des kardiovaskulären Risikos eignet.

Nach zweieinhalb Jahren folgt ein telefonisches Interview mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei dem Daten zum allgemeinen Gesundheitszustand, etwa zu Veränderungen des Gewichts oder des Blutdrucks, aber auch das Auftreten von Erkrankungen abgefragt und registriert werden. Der abschließende Vergleich folgt viereinhalb Jahre später mit der Wiederholung der im ersten Schritt vorgenommenen Untersuchungen. Am Ende der Studie sollen dann rund 16.300 der Probanden in die Studie eingeschlossen werden. Damit ist die Gutenberg-Herz-Studie eine der weltweit größten dieser Art.

"Wir freuen uns sehr, heute den 1.000 Teilnehmer der Studie begrüßen zu dürfen. Die Resonanz auf die Einladung durch die Einwohnermeldeämter ist im Vergleich zu anderen Studien überdurchschnittlich groß. Dies zeigt uns, welchen Stellenwert Vorsorgemaßnahmen in dem Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen einnehmen“, erklärt Prof. Dr. Thomas Münzel, Leiter der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums, zu der das PREVENT-it Zentrum für kardiovaskuläre Erkrankungen gehört.

Mit ersten vorläufigen Ergebnissen ist voraussichtlich ab Mitte 2008 zu rechnen.