Große Forschungsuniversitäten in Deutschland vertreten im Verbund der German U15 gemeinsam ihre Interessen

Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz aktiv an Gründung der German U15 beteiligt

12.10.2012

Mit der Zielsetzung, die Bedingungen für Wissenschaft, Forschung und Lehre zu verbessern, werden 15 große forschungsorientierte und medizinführende Universitäten in Deutschland, darunter die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, künftig ihre strategischen Interessen gemeinsam vertreten. Ihr Anliegen ist es, die Lehr- und Forschungsleistungen, das gesellschaftliche Wirken sowie die Wissen schaffenden und ökonomischen Potenziale der führenden deutschen Volluniversitäten der Politik ebenso wie der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft stärker bewusst zu machen.

Der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, hat an der Gründung der German U15 aktiv mitgewirkt. "Forschung in großer fachlicher Vielfalt, die speziellen Erfordernisse der so genannten 'kleinen Fächer' und die besonderen Bedingungen der universitären Medizin sind nur einige der Charakteristika der German U15, die sie von vielen anderen Universitäten unterscheiden", so der Präsident. "Es ist wichtig, diese Unterschiede wahrzunehmen und den daraus resultierenden besonderen Herausforderungen und Chancen eine eigene starke Stimme zu geben."

Die beteiligten Universitäten wollen durch enge Zusammenarbeit die Bedingungen für Spitzenforschung, forschungsgeleitete Lehre und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und zugleich die Bedeutung der großen deutschen Volluniversitäten in der Gesellschaft sichtbar machen. Der Vorsitzende der U15, der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, erklärt dazu: "Nicht erst die Exzellenzinitiative hat gezeigt, dass es 'die' Hochschulen nicht gibt. Hochschulen haben unterschiedliche Aufgaben, Potenziale und Kompetenzen in einer arbeitsteiligen deutschen Wissenschaftslandschaft. Die U15 fordern daher, in Gesetzgebungsverfahren, bei Aufgabenverteilungen und mit Blick auf Förderinstrumente diese Arbeitsteilung in den Blick zu nehmen." Dabei gelte es, die Potenziale der verschiedenen Hochschultypen bestmöglich zum Wohle des Bildungsstandorts Deutschland zu nutzen, so Eitel. In diesem Sinne gehe es nicht um "gut" oder "schlecht", sondern darum, die Komplementarität der Hochschulen in Forschung und Lehre besser zu nutzen.

Wie der stellvertretende Vorsitzende, der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt, betont, verstehen sich die U15 als Forschungsuniversitäten, in denen Forschung und Lehre eine untrennbare Einheit bilden. Voraussetzung dafür seien insbesondere die akademische Freiheit und die Autonomie der Universität. In Zeiten wachsender internationaler Konkurrenz komme der Autonomie existenzielle Bedeutung zu, insbesondere für die vorrangig in der Grundlagenforschung aktiven Universitäten. "Die U15 treten ein für die Grundlagenforschung und die damit verbundene forschungsgeleitete Lehre, die zu verantwortungsvollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern heranbildet. Der akademischen Nachwuchsförderung als Zukunftssicherung für Deutschland und Europa gilt höchste Priorität", so Alt.

Mit Blick auf die Hochschulfinanzierung treten die U15 dafür ein, dass Bund und Länder künftig gemeinsam nicht nur einzelne Vorhaben, sondern dauerhaft auch Forschung und Lehre an Universitäten fördern können. Die Politik müsse über die Grenzen der Parteien hinweg rasch zu Einigungen kommen und die Änderung des Grundgesetzes noch in dieser Legislaturperiode erreichen, um auf die immer prekärer werdende Unterfinanzierung bei steigenden Studierendenzahlen und intensivierter Forschungsleistung zu reagieren und Lösungen für den Fortgang der Exzellenzfinanzierung zu finden.

In German U15 haben sich die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universitäten Bonn, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Köln, Leipzig, Mainz, München (LMU), Münster, Tübingen und Würzburg zusammengeschlossen.