Georg Gasteiger übernimmt Leitung neuer Nachwuchsforschergruppe am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene

Förderung durch Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro

20.02.2015

Dr. Georg Gasteiger übernimmt die Leitung einer neuen Nachwuchsforschergruppe am Institut für Mikrobiologie und Hygiene der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Gefördert durch das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 1,5 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre, widmet sich die Nachwuchsforschergruppe der zentralen Frage, wie das Zusammenspiel von angeborenem und erworbenem Immunsystem funktioniert.

Ziel des Emmy Noether-Programms ist es, einerseits herausragende Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland zurückzugewinnen. Andererseits sollen sie durch Leitung einer eigenen Arbeitsgruppe an einer Universität ihrer Wahl die Möglichkeit erhalten, sich in Deutschland rasch zum Hochschullehrer zu qualifizieren. Dr. Georg Gasteiger kehrt nach einem vierjährigen Forschungsaufenthalt in den USA, am Memorial Sloan Kettering Cancer Center und dem Howard Hughes Medical Institute in New York, nach Deutschland zurück.

Das Kernthema der Nachwuchsforschergruppe des 38-jährigen Mediziners ist die Regulation und Funktion von erst kürzlich entdeckten Zellen des Immunsystems, sogenannten "innate lymphoid cells" (ILCs). ILCs fungieren als wichtige Abwehrzellen vor allem an den inneren und äußeren Körperoberflächen, sind darüber hinaus aber wichtig für die physiologische Funktion von Organen und für Umbauvorgänge des Gewebes. Die Aktivität dieser Zellen muss streng reguliert werden, weil sie sonst unter anderem Gewebeschäden, Entzündungen, Organfibrosen und Tumore begünstigen können. Noch weitgehend unbekannt ist, ob und in welcher Form das erworbene Immunsystem Einfluss auf die Aktivierung und den balancierten Funktionszustand von ILCs nimmt.

"Mit seiner Expertise kann Dr. Georg Gasteiger die Arbeit des Forschungszentrums für Immuntherapie (FZI) entscheidend voranbringen", unterstreicht der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Andreas Diefenbach. "Erst kürzlich gelang es Gasteiger, neue regulatorische Interaktionen zwischen Zellen des angeborenen und des erworbenen Immunsystems zu identifizieren. Seine Nachwuchsgruppe wird nun die molekularen und zellulären Mechanismen sowie die physiologische Relevanz dieser Interaktionen systematisch erforschen. Die Erkenntnisse aus diesem Forschungsprojekt sollen dazu beitragen, das Verständnis und die Therapie von Infektions-, Tumor- und entzündlichen Erkrankungen zu verbessern."

"Aus dem Emmy Noether-Programm resultiert nach meiner Überzeugung eine echte Win-Win-Situation. Die Universitätsmedizin Mainz gewinnt in Dr. Georg Gasteiger einen vielversprechenden Nachwuchsforscher für das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene. Sein Forschungsthema und sein Know How ergänzen optimal die Schwerpunktthemen des Forschungszentrums für Immuntherapie. Es bieten sich hervorragende Anknüpfungspunkte zu den Themenbereichen Infektion und Immunologie, Autoimmunität, Asthma, Fibrose und Tumor", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann. "Für Gasteiger selbst ist das Emmy Noether-Programm Sprungbett zu einer glänzenden Wissenschaftskarriere, bei der die zeitnahe Qualifikation bis zur Professur der logische nächste Schritt ist."

Georg Gasteiger wurde 1976 in Freising geboren. Nach dem Medizinstudium in München, Wien, Buenos Aires und New York (1997 bis 2004) hat er an der Technischen Universität München und dem Helmholtz-Zentrum München promoviert und die Ausbildung zum Facharzt für Mikrobiologie und Virologie abgeschlossen (2004 bis 2010). Unterstützt durch ein CRI Irvington Postdoctoral Fellowship des Cancer Research Institutes, New York, hat Gasteiger von 2010 bis 2014 am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center und dem Howard Hughes Medical Institute in New York geforscht. Er kann auf zahlreiche Publikationen in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen blicken.