Freunde der Universität Mainz e. V. fördern ägyptologisches Projekt an der Schnittstelle von Universität und Schule

Großzügige Spende für Projekt "Ägyptologie macht Schule – Konzeption von Projektunterricht zum Alten Ägypten"

27.02.2018

Am Arbeitsbereich Ägyptologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) besteht seit mehreren Jahren eine Arbeitsgruppe aus Studierenden und Wissenschaftlerinnen, die ihr Studienfach bekannter machen und Kinder und Jugendliche im Rahmen von Projekttagen für das Alte Ägypten begeistern möchten, zumal das Curriculum dies kaum noch zulässt und Reisen von Familien ins Land der Pyramiden stark zurückgegangen sind. Durch die finanzielle Unterstützung der Freunde der Universität Mainz e. V. kann im Sommersemester 2018 nun eine spezielle Lehrveranstaltung angeboten werden. Die Studierenden der Ägyptologie werden innerhalb ihrer Bachelor- oder Masterstudiengänge aufwendige, wissenschaftlich fundierte Mitmach-Materialien zum Thema "Altes Ägypten" erarbeiten und in Kooperation mit dem Stefan-George-Gymnasium Bingen erproben. Die geplanten Themengebiete beschränken sich nicht nur auf geschichtliche Aspekte, sondern decken viele Bereiche der altägyptischen Gesellschaft ab: Entwicklung von Sprache und Schrift, frühe Mathematik und Heilkunde, Landeskunde, Religion und Götter, Mumien und Totenkult. Mit Hilfe der kindgerechten Materialien, in die Ergebnisse aktueller Forschungen einfließen werden, soll es zukünftig möglich sein, auf Anfrage in weiterführenden Schulen in der Umgebung Projektunterricht durchzuführen.

Durch das Seminar werden die Studierenden auf die Vermittlung von Ägyptologie in außeruniversitären Kontexten vorbereitet. Grundlage ist das Konzept des "Service Learning", bei dem gesellschaftliches Engagement und fachlicher Wissenserwerb miteinander verbunden werden. Die Studierenden profitieren dabei durch das praxisnahe Lernen von ägyptologischem Fachwissen, das sie in den Schulen einbringen können.

Den Projektleiterinnen Dr. Sandra Sandri und Dr. Nadine Gräßler, beide wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Institut für Altertumswissenschaften der JGU, ist es ein besonderes Anliegen, den Wissenstransfer zwischen Universität und Schule im Bereich der Ägyptologie zu stärken und Netzwerke mit den Schulen auszubauen. In Zeiten, in denen Regionen wie Ägypten von politischer Unsicherheit geprägt sind, ist dies mehr denn je wichtig, da mit einer solchen Vernetzung schon Kinder und Jugendliche, gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, interkulturell sensibilisiert und auf die Bedeutung des Kulturgüterschutzes aufmerksam gemacht werden können.