EU-Förderung für herausragende Nachwuchswissenschaftler in der Physik vergeben

Forschungsstipendien im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen bringen drei Postdocs an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz

23.02.2016

Am Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist ein beachtlicher Erfolg zu verbuchen: Gleich drei Postdocs kommen mit einem individuellen EU-Forschungsstipendium nach Mainz, um hier an ihren jeweiligen Projekten zu arbeiten. Sie hatten sich um ein European Fellowship im Marie-Skłodowska-Curie-Programm beworben. Die EU unterstützt die drei herausragenden Nachwuchswissenschaftler mit insgesamt knapp 500.000 Euro für jeweils 24 Monate.

Im Arbeitsbereich von Prof. Dr. Dmitry Budker forscht künftig Dr. Lykourgos Bougas über die Anwendung von Quantensensoren. Diese optischen Sensoren funktionieren auf der Basis von Farbzentren in Diamanten und eignen sich dazu, geringste Mengen bestimmter Biomoleküle, wie zum Beispiel Proteine, bei Raumtemperatur zu detektieren. Bougas, 1983 in Griechenland geboren, hat an der Universität Kreta Physik studiert und promoviert. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Amsterdam und zuletzt an die Universität von Kalifornien, Berkeley, wo er bereits mit Dmitry Budker zusammenarbeitete.

Giulia Ferrini ist Physikerin auf dem Gebiet der theoretischen Quantenoptik und Quanteninformation. Sie geht in der Gruppe von Prof. Dr. Peter van Loock unter anderem der Frage nach, ob und wie ein Quantencomputer tatsächlich klassischen Computern überlegen wäre, und untersucht dazu neue theoretische Modelle von "sub-universellen" Quantencomputern. Ferrini ist 1984 in Genua geboren und hat nach Studium und Promotion als Postdoc am Laboratoire Kastler Brossel, Paris, und dem Laboratoire Matériaux et Phénomènes Quantiques, Paris, gearbeitet.

Der Physiker Dr. Kyujoon Lee arbeitet auf dem Gebiet der Physik der kondensierten Materie in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mathias Kläui. In seiner Forschungsarbeit untersucht er den Ursprung von Drehmomenten durch Spin-Bahn-Wechselwirkung und die Dzyaloshinsky-Moriya-Kopplung, die besonders stabile chirale Spinstrukturen hervorbringt. Die Arbeiten stehen in engem Zusammenhang mit dem neuen Sonderforschungsbereich "Spin+X: Spin in seiner kollektiven Umgebung" der JGU und der TU Kaiserslautern. Lee ist 1982 in Seoul, Südkorea, geboren und erhielt seinen Doktortitel in Physik von der Sogang University in Seoul.

Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen der EU unterstützen Forscherinnen und Forscher auf allen Stufen ihrer Laufbahn, unabhängig von ihrem Fachgebiet und ihrer Staatsangehörigkeit. Im Bereich der Einzelförderung werden individuelle Fellowships an erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die ihre Karriere mit einem Aufenthalt an einer ausländischen Gastinstitution fortsetzen möchten. Die großzügige EU-Förderung bietet den Fellows eine optimale Grundlage für die erfolgreiche Durchführung ihrer Forschungsprojekte.