Neue Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
02.04.2009
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und das Institut für Europäische Geschichte (IEG) haben ein neues Graduiertenkolleg bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Im Graduiertenkolleg 1575 "Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung 'Europa'" werden in den ersten viereinhalb Jahren fünfzehn Doktorandinnen und Doktoranden sowie drei Postdoktorandinnen und Postdoktoranden den Reaktionen der christlichen Kirchen auf die Europadiskussion im 20. Jahrhundert und dem Prozess der Europäisierung seit den 1950er Jahren nachgehen. Themenfelder besetzen dabei beispielsweise die amtlichen Stellungnahmen der Kirchen (Bischofskonferenzen, Kurie, Synoden), die Haltungen führender Repräsentanten der Kirchen (Bischöfe, Theologen) und kirchlicher und kirchennaher Gruppen zum Phänomen "Europa", die Versuche der Kirchen, Einfluss auf die sozialethischen Maßnahmen der europäischen Behörden zu gewinnen. Es soll aber auch untersucht werden, wie "Europa" das Selbstverständnis der Kirchen veränderte, wie ihr grundsätzlich globaler Auftrag sich in die europäischen Herausforderungen einpasste, wie zwischen ökumenischen Ansätzen und "Europa" Brücken gebaut wurden. Dabei reicht der Blick über die großen Konfessionen hinaus und umgreift auch die Anglikanische Kirche, die Altkatholiken und den Bereich der Orthodoxie.
Das Graduiertenkolleg wird getragen von Historikern, Theologen, Politikwissenschaftlern und Juristen und ist zum 1. April 2009 gestartet. Die Stipendien wurden international ausgeschrieben, die Promotionen werden an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt.