Studierende der Chemie oder der Biomedizinischen Chemie forschen am Brookhaven National Laboratory
07.02.2008
Studierende der Chemie und der Biomedizinischen Chemie haben an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz seit einigen Jahren die Möglichkeit, ein Auslandssemester an der State University of New York at Stony Brook zu verbringen und an dem nahegelegenen Forschungszentrum Brookhaven National Laboratory (BNL) mitzuarbeiten. "Das Interesse unserer Studentinnen und Studenten an diesem Austausch ist jedes Jahr sehr groß", sagt Prof. Dr. Frank Rösch, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Kernchemie und Initiator des Austauschprogramms mit der Stony Brook University. "Die Teilnehmer des letzten Jahres beispielsweise konnten sich am BNL neben den radiopharmazeutischen Forschungen auch an spannenden Untersuchungen beteiligen, die zum Verständnis der Abwehrmechanismen von Pflanzen und zu deren Verwendung als Biokraftstoffe einen wichtigen Beitrag geliefert haben."
Seit der Einrichtung des Austauschprogramms im Jahr 2001 konnten jährlich 3 Studentinnen und Studenten das Angebot wahrnehmen – bei jeweils höheren Bewerberzahlen. Es richtet sich an Studierende der beiden Diplomstudiengänge "Chemie" und "Biomedizinische Chemie", die Interesse an Radiopharmazie, Kernchemie, Organischer Chemie, pharmazeutischer und Biochemie haben. Der DAAD unterstützt besonders begabte Studierende und fördert deren Auslandsaufenthalt, der in der Regel im 7. oder 8. Semester erfolgt. Die Stony Brook University zählt zu den wichtigsten öffentlichen Universitäten in den USA. Sie arbeitet eng mit dem Brookhaven National Laboratory insbesondere auf physikalischem Gebiet zusammen. Das Austauschprogramm sieht vor, dass die Teilnehmer an einem Grundkurs in Kernchemie (Nuclear Chemistry Summer School) teilnehmen und sich in die Synthese von radioaktiv markierten Verbindungen einarbeiten. Derartige Radiopharmaka werden für die biochemische Forschung mittels der Positronen-Emissions-Tomographie eingesetzt.
Bei ihrem Aufenthalt 2007 konnten die DAAD-Austauschstudenten auch an Forschungen über den Aufbau von Pflanzenzellwänden teilnehmen. "Wir haben ein Pflanzenhormon untersucht, das Abwehrreaktionen beispielsweise gegen Fraß-Schädlinge auslöst, und wollten herausfinden, auf welchem Weg dieses Pflanzenhormon die Zusammensetzung der Zellwände verändert", erklärt Nils Hanik, der als Student der Johannes Gutenberg-Universität an dem DAAD-geförderten Austauschprogramm teilgenommen hat. Solche Forschungen können dazu beitragen, schädlingsresistente Pflanzen zu züchten oder auch dazu, Veränderungen in den Pflanzenzellwänden auszulösen und dadurch die Herstellung von Biokraftstoffen zu verbessern.