Ehrenring der Universitätsmedizin Mainz für ehemalige Prodekane

Herausragendes Engagement für die medizinische Forschungsförderung und die Lehre

16.01.2012

Mit der höchsten Auszeichnung, dem Ehrenring, zeichnete der Fachbereich Universitätsmedizin heute die ehemaligen Prodekane, Prof. Dr. Fred Zepp und Prof. Dr. Peter Brockerhoff, aus. Die Würdigung ihrer besonderen Verdienste um den Fachbereich Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erfolgte im Rahmen eines Festaktes im Schloss Waldthausen. Als erster Prodekan Forschung prägte Fred Zepp nachhaltig die Strukturen der medizinischen Wissenschaft am Standort Mainz. Eine Vielzahl von Erfolgen um die medizinische Forschungsförderung gehen auf sein Engagement zurück. Als Prodekan für Studium und Lehre setzte sich Peter Brockerhoff in vorbildlicher Weise für die Interessen der Studierenden ein und war mitverantwortlich dafür, dass die Weichen in Richtung Ausbildungsexzellenz gestellt wurden.

"In ihrer langjährigen Funktion als Prodekane waren Prof. Zepp und Prof. Brockerhoff so etwas wie Seismographen, die ein Gespür für die notwendigen und sinnvollen Veränderungen zum Wohl des Ganzen entwickelten", sagte der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, in seiner Laudatio. Nach Meinung Urbans haben sich die beiden in herausragender Weise als Brückenbauer hervorgetan: "Ihr großes Engagement, ihre Kreativität und Fachkompetenz sowie ihre Fähigkeit, alle relevanten Gruppen an der Universitätsmedizin aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden, führte zu einer Vielzahl von Erfolgen um die medizinische Forschungsförderung einerseits und spürbaren Verbesserungen in der Lehre andererseits."

Prof. Dr. Fred Zepp (Jahrgang 1955) war von Januar 2001 bis März 2011 Prodekan für Forschung. Er war Wegbereiter einer innovativen Forschungsinfrastruktur an der Universitätsmedizin Mainz. So ist es u. a. sein zentraler Verdienst, dass das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKS/KKS) im Jahr 2007 auf dem Areal der Universitätsmedizin entstand. Primär schafft das IZKS die Voraussetzungen für die Durchführung effizienter klinischer Studien zum Nutzen von Patientinnen und Patienten. Zepp hatte darüber hinaus Anteil am Aufbau von zwei Graduiertenkollegs in Mainz und der Etablierung der beiden Gesundheitszentren "Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung" und "Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung". Beteiligt war er zudem an der Einrichtung des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums "Center for Thrombosis und Hemostasis (CTH)".

"Um den strukturellen Ausbau des Wissenschaftsstandorts Mainz erfolgreich voranzutreiben, gingen von Prof. Zepp entscheidende Impulse aus. Seine unbedingte Stärke, Menschen zusammenzuführen, die an einem Strang ziehen und Großes zu verwirklichen im Stande sind, spielte er dabei in hervorragender Weise aus", so der Wissenschaftliche Vorstand. Akzente setzte Zepp auch bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das in 1999 etablierte Forschungsförderungsprogramm MAIFOR entwickelte sich in seiner Zeit als Prodekan Forschung zu einem zentralen, internen Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs und wurde so zu einer tragenden Säule der Forschungsförderung. Darüber hinaus ist es auch sein Verdienst, dass in der Zeit von 2001 bis 2010 zehn Ausgründungen aus der Universitätsmedizin Mainz heraus entstanden. Neue Wege zeigte Zepp auch in punkto Forschungstransfer auf: Vorbildfunktion hatte die auf seine Initiative hin ausgegründete Science Management Organisation "IMS GmbH", deren monetäre Gewinne in eine Stiftung einfließen und von denen die Forschung an Universitätsmedizin und JGU profitiert. In bemerkenswerter Weise repräsentierte Prof. Dr. Fred Zepp die Universitätsmedizin in wichtigen Institutionen wie der nationalen ständigen Impfkommission (STIKO) und als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).

Prof. Dr. Peter Brockerhoff (Jahrgang 1948) war von Februar 2003 bis März 2011 Prodekan für Studium und Lehre. Während seiner 8-jährigen Amtszeit forcierte er die Einführung von zwei neuen Studienordnungen Humanmedizin und einer neuen Studienordnung Zahnmedizin. Er war im Jahr 2009 maßgeblich an der Etablierung des Lehrförderprogramms MAICUM beteiligt. Unter seiner Führung wurden ab 2006 der jährlich erscheinende Lehrbericht und ein umfassendes Qualitätssicherungssystem für den Bereich Lehre eingeführt. Darüber hinaus war er mitverantwortlich für maßgebliche Qualitätsverbesserungen der Ausbildung im Praktischen Jahr (PJ) durch die Einführung eines PJ-Logbuchs und eines stichhaltigen PJ-Abrechnungssystems. Seine hohe Bereitschaft, neue Wege zu gehen, zeigte sich auch daran, dass er den Ausbau des E-Learnings mitvorantrieb. Mithilfe von Brockerhoff gelang es, die Online-Lernplattform ILKUM an der Universitätsmedizin aufzubauen. Diese Online-Lernplattform gilt unter Studierenden mittlerweile als unverzichtbar. "Prof. Brockerhoff hat in seiner Funktion als Prodekan nie davor zurückgescheut, Schritte ins Unbekannte zu machen, Wagnisse einzugehen und Neues auszuprobieren. Das kann man gar nicht hoch genug bewerten", bemerkte der Wissenschaftliche Vorstand in seiner Laudatio.

Prof. Dr. Peter Brockerhoff ist gegenwärtig stellvertretender Prodekan für Klinische Forschung und Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz. Er ist seit 2011 Beauftragter für internationale Studienangelegenheiten an der Universitätsmedizin und fungiert als stellvertretender Direktor der hiesigen Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten.