Frauenförderprogramm der Universitätsmedizin Mainz startet in sechste Runde
16.04.2013
Nachwuchswissenschaftlerinnen in Führungspositionen zu bringen und dadurch die Universitätsmedizin Mainz zukunftsfähiger zu machen, ist das Ziel des Edith Heischkel-Mentoring-Programms. Im Jahr 2008 gestartet, geht das Frauenförderprogramm jetzt in die sechste Runde. Den 13 Nachwuchswissenschaftlerinnen stehen dabei für die Dauer eines Jahres 13 erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beratend zur Seite.
So verschieden wie die 13 Teilnehmerinnen des vom Europäischen Sozialfonds mitfinanzierten Edith Heischkel-Mentoring-Programms an der Universitätsmedizin Mainz vordergründig sind, so verbindet sie doch eine ganze Reihe von Zielen: Sie wollen das eigene Qualifikationsprofil schärfen, sich grundlegende Führungsqualitäten aneignen, Netzwerke knüpfen und herausfinden, was es heißt, sich voll und ganz auf eine Wissenschaftskarriere einzulassen. Im Eins-zu-Eins-Mentoring können die Mentees in erster Linie von den Erfahrungen ihrer Mentorinnen und Mentoren profitieren: Was gilt es zu beachten, wenn eine Habilitation angestrebt wird? Was braucht es, um erfolgreich Drittmittel einzuwerben, was um erfolgreich zu publizieren? Welche Strategie sollte der eigenen Karriereplanung zugrunde liegen?
Das Edith Heischkel-Mentoring-Programm fußt auf drei Säulen: Erstens wird im Eins-zu-Eins-Mentoring die Basis für eine sehr individuelle Beratung und Begleitung gelegt. Der persönliche Kontakt und das persönliche Gespräch stehen dabei im Vordergrund. Zweitens gibt es ein umfangreiches Workshop- und Seminarprogramm. Hierbei liegt der Fokus auf der Förderung sozialer Kompetenz und der Vermittlung von Kommunikations- und Führungsqualitäten. Drittens werden Treffen der Mentees angeboten, die der Netzwerkbildung und dem interdisziplinären Austausch dienen sollen.
Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann, bewertet das Edith Heischkel-Mentoring-Programm als Erfolg: "Eines der zentralen Ziele dieses Programms war es, den Anteil der Frauen in der Professorenschaft deutlich zu erhöhen. Das haben wir erreicht." Tatsächlich lag der Anteil der Frauen an der Universitätsmedizin Mainz, die eine Professur innehaben, im Jahr 2008 noch bei sieben Prozent. Im Jahr 2012 waren es bereits 16 Prozent. Das Edith Heischkel-Mentoring-Programm hat nach Auffassung von Prof. Dr. Ulrich Förstermann diese Entwicklung nicht unerheblich beeinflusst. "Ungeachtet des Erreichten darf die Universitätsmedizin Mainz in ihrem Engagement für eine proaktive Förderung von Frauen jedoch nicht nachlassen. Der signifikante Anstieg von Frauen in Führungspositionen in den letzten fünf Jahren ist für uns Ansporn, diesen Weg unbedingt weiterzugehen", ergänzt der Wissenschaftliche Vorstand.
Initiiert wurde das Edith Heischkel-Mentoring-Programm im Jahr 2007 von den Gleichstellungsbeauftragten und dem Ausschuss für Chancengleichheit des Fachbereichs Medizin gemeinsam mit dem Frauenbüro der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). "Wir waren damit die Vorreiter des Mentorings im wissenschaftlichen Bereich an der JGU und haben die schwierige Aufgabe gemeistert, Nachwuchswissenschaftlerinnen aus allen Bereichen der theoretischen und klinischen Einrichtungen zusammenzubringen und gemeinsam zu fördern", beschreibt die derzeitige Sprecherin, Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer, die spezifischen Herausforderungen der Etablierung des Programms. Seit 2011 erfolgt die Koordination durch das Frauen- und Gleichstellungsbüro der Universitätsmedizin Mainz.
Dass das Edith Heischkel-Mentoring-Programm bereits fünfmal erfolgreich durchgeführt wurde, nimmt das Frauen- und Gleichstellungsbüro in diesem Jahr zum Anlass für eine erste stichhaltige Evaluation der Nachhaltigkeit des Programms. "Nach fünf Jahren lässt sich eine Aussage treffen, ob und in welcher Weise die Mentees vom Karriereförderprogramm tatsächlich profitiert haben. In diesem Jahr richten wir den Blick auf den ersten Jahrgang, der vor genau fünf Jahren in das Edith Heischkel-Mentoring-Programm startete", so die Koordinatorin Dr. Stefanie Hülsenbeck.
Das Programm ist nach Prof. Dr. Edith Heischkel-Artelt benannt, der ersten ordentlichen Professorin in der Medizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Namensgebung erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Prof. Walter Artelt und Prof. Dr. Edith Heischkel-Artelt-Stiftung. Seit 2008 haben 87 Nachwuchswissenschaftlerinnen das Förderprogramm durchlaufen.