Open Access-Publikationsfonds der JGU unterstützt insbesondere Nachwuchswissenschaftler
19.02.2014
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für dieses Jahr 66.000 Euro, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Publikation von Forschungsergebnissen zu unterstützen. Zu dem Publikationsfonds steuern die JGU und die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusätzlich jeweils 11.000 Euro bei. Gefördert werden Wissenschaftler und insbesondere Nachwuchswissenschaftler, die ihre Resultate in sog. Open Access-Zeitschriften veröffentlichen möchten. Open Access-Publikationen von wissenschaftlichen Texten sind öffentlich im Internet zugänglich und können ohne Kosten für die Nutzer im Volltext gelesen, heruntergeladen und vervielfältigt werden. "Wir sehen Open Access als eine Alternative zu den traditionellen Publikationsformen in den Wissenschaftsjournals und rufen insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auf, diesen Weg mit unserer Unterstützung zu beschreiten", so Dr. Andreas Brandtner, Direktor der Universitätsbibliothek (UB) der JGU. Die Hälfte des Publikationsfonds ist für Nachwuchskräfte reserviert.
Open Access-Publikationen sind für jedermann öffentlich zugänglich und ermöglichen so eine uneingeschränkte Verbreitung von Forschungsergebnissen unter Wissenschaftlern und allen anderen Interessenten. Die Finanzierung der entstehenden Kosten erfolgt häufig über Artikelbearbeitungsgebühren, die der Autor zu entrichten hat. Damit diese nicht zum Hindernis werden, haben die JGU und die Universitätsmedizin Mainz im Jahr 2012 für die Finanzierung von Artikelbearbeitungsgebühren den Open Access-Publikationsfonds eingerichtet. Aus diesem Fonds können Autorengebühren erstattet werden. Ebenfalls mit Unterstützung der DFG standen bereits im Jahr 2013 85.000 Euro für den Publikationsfonds zur Verfügung, die inzwischen beinahe komplett ausgeschöpft wurden. "Der Fonds wird mittlerweile von den Autoren sehr gut angenommen", erklärt Nicole Walger von der UB, die den Publikationsfonds an der JGU betreut. Etwa 35 Prozent der geförderten Veröffentlichungen stammten im vergangenen Jahr von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern.
Bislang werden insbesondere Forschungsarbeiten der sog. STM-Fächer (Naturwissenschaft, Technik und Medizin) zum größten Teil in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Die Kosten für die Abonnements vieler Fachzeitschriften sind in den letzten Jahren überproportional gestiegen. Zahlreiche Bibliotheken kommen deshalb nicht umhin, Abonnements zu kündigen, und müssen damit riskieren, dass die Literaturversorgung nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet wird. Zudem müssen die Wissenschaftler häufig auf ihre Rechte an der Arbeit verzichten und dem Verlag übertragen – nicht so bei Open Access. "Ein Vorteil von Open Access für die Wissenschaftler ist außerdem, dass die Forschungsergebnisse unmittelbar in den weiteren Forschungsprozess einfließen und neue Diskussionen anstoßen können", so Walger.