Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt Graduiertenkolleg zur Evolution der Genregulation

Neues Graduiertenkolleg "Gene Regulation in Evolution: From Molecular to Extended Phenotypes" stärkt Mainz als Standort lebenswissenschaftlicher Forschung

14.05.2019

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zum Juli 2019 die Einrichtung des Graduiertenkollegs "Gene Regulation in Evolution: From Molecular to Extended Phenotypes" (GenEvo) am Fachbereich Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bewilligt. Das neue Graduiertenkolleg in Kooperation mit dem Institut für Molekulare Biologie (IMB) bietet ein strukturiertes, hochkarätiges Forschungs- und Ausbildungsprogramm, in dem die Doktorandinnen und Doktoranden sich qualifizieren und früh wissenschaftliche Autonomie erlangen können. Das wissenschaftliche Ziel von GenEvo ist es, ein besseres Verständnis der Evolution von komplexen und mehrschichtigen genregulatorischen Systemen zu gewinnen. Die DFG unterstützt das Graduiertenkolleg in der ersten Förderphase von viereinhalb Jahren mit rund fünf Millionen Euro, zuzüglich 1 Million Euro Programmpauschale zur Stärkung der strategischen Ausrichtung der Universität.

"Die Bewilligung des Graduiertenkollegs an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist eine herausragende Leistung, die wir dem großen Einsatz der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verdanken haben", begrüßt Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf die Auswahlentscheidung der DFG. "Das neue Graduiertenkolleg ist ein sichtbarer Erfolg der Profilbildung in den Lebenswissenschaften am Campus Mainz, welche das Land in den letzten Jahren durch die Forschungsinitiative unterstützt hat. Ich gratuliere allen Beteiligten herzlich."

Um die wissenschaftlichen Ziele zu erreichen, wird das Graduiertenkolleg GenEvo Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus der Evolutions- und Molekularbiologie zusammenbringen. "Wir werden analysieren, welche regulatorischen Prozesse evolutionär konserviert sind, welche sich schnell ändern und welche Rolle die Genregulation bei der Evolution von Adaptationen spielt. Durch den Transfer von für Modellarten entwickelten Methoden auf evolutionsbiologisch spannende Taxa, können wir die Evolution der Genregulation in einem breiten phylo- und populationsgenetischen Kontext analysieren", erklärt die Sprecherin des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Susanne Foitzik, Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie der JGU.

Mit seiner fächerübergreifenden Ausrichtung und insbesondere auch mit der Kooperation mit dem IMB will das Graduiertenkolleg interdisziplinäre Doktorandengenerationen ausbilden in selten in Kombination gelehrten Gebieten wie beispielsweise Evolutionsbiologie, Epigenetik, Genregulation, Omics-Techniken und Bioinformatik. "Das interdisziplinäre Graduiertenkolleg 'Gene Regulation in Evolution: From Molecular to Extended Phenotypes' trägt damit zur weiteren Stärkung von Mainz als international sichtbaren und attraktiven Standort lebenswissenschaftlicher Forschung bei", betont der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. "Zudem unterstreicht das neue Kolleg einmal mehr die Bedeutung, die unsere Universität der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses beimisst – und das über Fächergrenzen hinweg."

Die Graduierten für das strukturierte Forschungs- und Ausbildungsprogramm werden in einem kompetitiven internationalen Selektionsprozess ausgewählt. In der ersten Förderphase werden 28 direkt aus dem Graduiertenkolleg finanzierte Doktorandinnen und Doktoranden sowie 28 assoziierte Promovierende von multiplen Supervisionsebenen profitieren: ihrer direkten Betreuung durch je einen Wissenschaftler bzw. eine Wissenschaftlerin aus der Evolutions- und Molekularbiologie, dem PhD Buddy und einem interdisziplinären Promotionskomitee. GenEvo bietet eine breite wissenschaftliche Ausbildung, die Spezialvorlesungen, angewandte Methodenkurse sowie essentielle Softskills umfasst. Das Programm wird interne Netzwerkveranstaltungen anbieten, um eine enge Forschergemeinschaft zu formen und so den Ideenaustausch zu fördern. Diese Angebote werden durch Veranstaltungen von führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf internationalen Konferenzen und Sommerschulen ergänzt.