Transnationale Konstellationen sozialer Unterstützung bislang kaum erforscht
19.12.2007
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung des Graduiertenkollegs "Transnationale Soziale Unterstützung" am Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bewilligt. Mit dem Thema der Transnationalen Sozialen Unterstützung wendet sich das Graduiertenkolleg einem sehr jungen Forschungsfeld zu, das international bislang kaum erschlossen wurde. Globale Entwicklungen, durch die die zukünftigen Herausforderungen sozialer Hilfe nicht mehr allein durch nationalstaatlich und nationalgesellschaftlich orientierte Unterstützungsbeziehungen und -strukturen gelöst werden können, werden zum Ausgangspunkt gemacht. Die damit immer wichtigeren transnationalen Konstellationen sozialer Unterstützung wird das Kolleg in drei zentralen Forschungsbereichen untersuchen: Transnational Family Care, Transnational Networks und Transnational Professional Support. Dabei sollen transnationale Unterstützungsprozesse und -formen sowohl im Kontext von Transmigration als auch im Rahmen von Transnationalen Organisationen untersucht werden. Im Anschluss an die Soziale Unterstützungsforschung gilt es, in diesen Forschungsbereichen insbesondere die Stärkung der Handlungsmächtigkeit der Akteure zu analysieren. Das Graduiertenkolleg wird in Kooperation mit dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim durchgeführt.
Das Graduiertenkolleg wird international ausgerichtet sein. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden international rekrutiert; Forschungsaufenthalte im Ausland gehören zum Pflichtprogramm. Renommierte Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler intensiv in das Forschungs- und Studienprogramm miteinbezogen.
"Damit kommt das Graduiertenkolleg einem wachsenden Bedarf an international orientierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern der Erziehungs- und Sozialwissenschaftlern an Universitäten, wissenschaftlichen Einrichtungen und Transnationalen Organisationen der Sozial-, Entwicklungshilfe- und Gesundheitspolitik entgegen", erklärt die Sprecherin des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Cornelia Schweppe. Im Wissenschaftsbereich zeige sich bereits jetzt eine zunehmende Tendenz der Einführung international orientierter Studiengänge innerhalb der Erziehungs- und Sozialwissenschaften ebenso wie die Bedeutung international ausgerichteter Qualifizierungsprofile in internationalen und transnationalen Organisationen der Sozial-, Entwicklungshilfe- und Gesundheitspolitik.
Graduiertenkollegs wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an Hochschulen eingerichtet, um hochqualifizierten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit zu geben, in einem strukturierten Forschungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Die Bewilligung des Graduiertenkollegs ermöglicht es den Mainzer Erziehungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, wesentliche Beiträge zur internationalen Spitzenforschung zu leisten.