Christoph Matthias ist neuer Direktor der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik und Poliklinik – Plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz

Renommierter Kopf-Hals-Onkologe soll Forschungsinitiative Tumorbiomedizin stärken und neue Impulse in der Patientenversorgung setzen

03.02.2014

Seit 1. Februar ist Prof. Dr. Christoph Matthias Direktor der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik und Poliklinik – Plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz. Seine Forschungsarbeiten zielen schwerpunktmäßig darauf ab, Risikomerkmale zu erforschen und zu identifizieren, die das Auftreten von Kopf-Hals-Tumoren wahrscheinlich machen, um so sinnvolle Präventionsstrategien zu entwickeln. Darüber hinaus zählt die Identifizierung und Charakterisierung von krebsspezifischen Antigenen zu seinen Forschungsschwerpunkten. Im klinischen Bereich soll die HNO-Klinik unter seiner Leitung einerseits das gesamte Spektrum der universitären HNO-Heilkunde abdecken. Andererseits soll das zentrale Augenmerk auf den Bereichen Kopf-Hals-Onkologie, Schädelbasischirurgie sowie Ohrerkrankungen liegen.

"Die Universitätsmedizin Mainz ist ein Ort, an dem in der Patientenversorgung neue und höchst innovative Verfahren zum Einsatz kommen. Damit wir unserer Vorreiterrolle gerecht werden, bedarf es Führungspersönlichkeiten, die Prozesse zum Wohle der Patienten anstoßen. Prof. Dr. Christoph Matthias steht für Pionierarbeit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Das hat er in der Vergangenheit unter Beweis gestellt. Wir freuen uns, dass wir ihn für die Universitätsmedizin Mainz gewinnen konnten", erklärt der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.

An seiner vorherigen Wirkungsstätte, der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen, beschäftigte sich Matthias intensiv mit der organerhaltenden Laserchirurgie von Kopf-Hals-Tumoren und führte den freien mikrovaskulären Gewebetransfer in der Tumorchirurgie ein. Auf Basis des mikrovaskulären Gewebetransfers lassen sich funktionserhaltende Rekonstruktionen im Gesichts-, Kopf- und Halsbereich durchführen. Außerdem etablierte er dort ein umfangreiches Hörimplantate-Programm, das neben der Planung und Durchführung von Operationen auch die Einrichtung einer Spezialsprechstunde zur Diagnostik von Innenohrerkrankungen sowie die vollständige Hörrehabilitation von Erwachsenen und Kindern umfasste.

Nach Auffassung des Wissenschaftlichen Vorstands der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann, bringt Prof. Dr. Christoph Matthias ideale Voraussetzungen mit, um das Forschungsprofil der Universitätsmedizin Mainz weiter zu schärfen und in den bestehenden Strukturen einen wichtigen Part zu übernehmen. "Unsere Forschungsinitiative Tumorbiomedizin kann definitiv von Prof. Dr. Christoph Matthias profitieren. In ihm haben wir einen sehr erfahrenen Tumorexperten gewonnen, der weiß, wie Spitzenforschung funktioniert." In seinem bisherigen Wirkungsbereich war Matthias an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich beteiligt.

"Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe an der Universitätsmedizin Mainz", so Prof. Dr. Christoph Matthias. "Sowohl die Möglichkeiten einer top ausgestatteten, modernen Klinik, hervorragender eigener Forschungsmöglichkeiten, eines Teams aus hochkarätigen Mitarbeitern und die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der Universitätsmedizin Mainz haben mich immer gereizt. Es ist mein Ziel, diese zur bestmöglichen Therapie insbesondere in der Tumorbehandlung und Hörversorgung für unsere Patienten einzusetzen."

Prof. Dr. Christoph Matthias wurde 1965 in Hameln geboren. 1985 begann er ein Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), das er 1993 mit der Promotion mit dem Prädikat "magna cum laude" abschloss. Anschließend war er bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Charité Universitätsmedizin in Berlin, erlangte dort den Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und war ab Januar 2003 Leitender Oberarzt der HNO-Kliniken der Charité. Im selben Jahr wechselte er an die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der LMU und fungierte dort bis 2005 als Oberarzt. Von 2005-2006 war er in gleicher Funktion an der HNO-Klinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg tätig. Im Jahr 2006 trat er eine W2-Professur für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit Schwerpunkt Klinische und Experimentelle Onkologie an der LMU an und wurde dort Leitender Oberarzt. Von 2007-2014 war er Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen. Seine wissenschaftliche Karriere ist begleitet von Forschungsaufenthalten in den USA und England. In den USA forschte er am Department of Pathology der University of Virginia und dem Institute for Human Genetics der Creighton-University in Omaha, Nebraska. In England hielt er sich zu Forschungszwecken am Center for Cell and Molecular Medicine der Keele-University in North Staffordshire und an der ARC Epidemology Research Unit der University of Manchester auf. Matthias war Stipendiat der Dr. Carl Duisberg-Stiftung.