Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Forschungsprojekt zu dschihadistischen Videos

Neue Nachwuchsforschergruppe am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eingerichtet

27.06.2017

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmenprogramm der Bundesregierung "Forschung für die zivile Sicherheit 2012-2017" am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) über fünf Jahre eine Nachwuchsforschergruppe zum Thema "Dschihadismus im Internet" mit insgesamt 2,7 Millionen Euro.

Das durch Prof. Dr. Matthias Krings vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien der JGU initiierte Projekt vereint sechs Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus den Fächern Ethnologie, Islamwissenschaft und Film- und Medienwissenschaft. Mit der Gruppenleitung ist Dr. Christoph Günther betraut, der als Nachwuchswissenschaftler über ausgewiesene Kenntnisse zur visuellen Kultur dschihadistischer Bewegungen verfügt. Außerdem arbeiten zwei weitere promovierte Wissenschaftler sowie drei Doktoranden an der Analyse dschihadistischer Bilder und Videos. Sie untersuchen zudem, wie dieses Material im Internet verbreitet wird und wie unterschiedliche Zuschauergruppen darauf reagieren. Dabei werden ethnografische Methoden mit neuen digitalen Methoden der Geistes- und Kulturwissenschaften kombiniert. Die Erkenntnisse des Projekts sollen Medien- oder Radikalisierungsforschung ergänzen und können zudem zur Entwicklung von Kommunikationsstrategien für Gegenmaßnahmen sowie zur Risikoeinschätzung dienen. Mittelfristig werden die Beobachtungen in eine Onlineplattform überführt, auf deren Grundlage Informationen zur politischen Bildung, Handreichungen für Aufklärungs- und Präventionsprojekte oder Pressestellen und politische Entscheider erarbeitet und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden können.