Auf dem Weg zu "Global Citizens": Internationale Studiengänge in der Lehrerbildung erweitern Berufsfeld

Johannes Gutenberg-Universität Mainz veranstaltet binationale Tagung zu deutsch-französischer Lehrerbildung im Landtag Mainz / Fächervielfalt bundesweit einmalig

06.11.2014

Vor zehn Jahren betraute die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Université de Bourgogne (UB) aufgrund ihrer Erfahrungen im Lehramtsbereich mit der Ausrichtung einer binationalen Tagung zur deutsch-französischen Lehrerbildung und -rekrutierung. Daran anknüpfend veranstalten die Partneruniversitäten in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Hochschule und deren Arbeitsgruppe Lehrerbildung zu diesem Thema eine zweite binationale Konferenz, die am 6. und 7. November im Landtag Mainz unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, stattfindet.

Zusammen mit der französischen Partneruniversität ist die JGU bereits seit dem Jahr 2000 im Bereich der deutsch-französischen Lehrerbildung aktiv. Die JGU will ihre Studierenden auf ein Leben in internationalisierten und globalisierten (beruflichen) Kontexten vorbereiten. Die integrierten Studiengänge mit ihren Doppel- und Mehrfachabschlüssen gerade auch in der deutsch-französischen Lehrerbildung sind dabei ein wichtiger Baustein: Ihre Studienpläne sehen vor, dass die Studierenden ihr Studium anteilig an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an der Partnerhochschule Université de Bourgogne in Dijon verbringen. Sie erhalten dann sowohl den regulären Bachelorabschluss der JGU als auch den vollwertigen Abschluss des Partnerlands. Ein Drittlandaufenthalt in Kanada ist je nach Fächerkombination ebenfalls möglich. Neben dem Gewinn interkultureller Kompetenz und Erfahrung wird durch diese multinationalen Studiengänge das zukünftige Berufsfeld erweitert. Die Deutsch-Französische Hochschule, die neben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die binationale Tagung zur deutsch-französischen Lehrerbildung maßgeblich finanziert, unterstützt die Studierenden mit Mobilitätsstipendien.

Über 500 Studierende haben den integrierten lehramtsbezogenen Studiengang Mainz – Dijon in den Geistes- und Kulturwissenschaften bereits erfolgreich absolviert. Einmalig in Deutschland und Frankreich ist die angebotene Fächervielfalt des Bachelor of Education (Deutsch, Englisch, Französisch, Geographie, Geschichte, Philosophie). Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Université de Bourgogne leisten hierbei nicht nur einen Beitrag zu einem besseren Unterricht der jeweiligen Partnersprache, sondern auch im Bereich des Bilingualen Unterrichts.

Neue Impulse setzen

Vor dem Hintergrund der Bologna-Konferenz 2015 und der Agenda 2020, die vorsieht, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen deutsch-französischer integrierter Studiengänge bis zum Zieljahr zu verdoppeln, hat die diesjährige Konferenz in Mainz zum Ziel, maßgebliche Institutionen und Akteure aus beiden Ländern – Universitäten, Ministerien, Bildungseinrichtungen, deutsch-französische Institutionen – miteinander ins Gespräch zu bringen. Hierdurch soll die Weiterentwicklung der gemeinsamen, deutsch-französischen Lehrerbildung auf allen Ebenen – Licence/Bachelor, Master und Stage/Referendariat – durch die Entwicklung konkreter und zugleich innovativer Konzepte vorangebracht werden.