Afrikaforscher Helmut Asche zum Honorarprofessor am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der JGU bestellt

Johannes Gutenberg-Universität Mainz gewinnt mit Helmut Asche einen ausgewiesenen Experten der deutschen und europäischen Afrikapolitik

20.06.2011

Der Fachbereich 07 - Geschichts- und Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat mit der Bestellung von Prof. Dr. Helmut Asche als Honorarprofessor im Institut für Ethnologie und Afrikastudien einen führenden deutschen Afrika-Ökonomen und Experten der deutschen und europäischen Afrikapolitik gewonnen. Mit seinen Kenntnissen und Forschungsarbeiten an den Grenzen von Wirtschafts- und Politikwissenschaft sowie der Soziologie ergänzt er das Profil des interdisziplinär ausgerichteten Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der JGU in besonderem Maße. Asche hält bereits seit 2009 jeweils im Sommersemester die Vorlesung "Afrika in der Weltwirtschaft" an der Universität Mainz. "Mit Prof. Dr. Helmut Asche konnten wir einen ausgewiesenen Experten und Grenzgänger an der Schnittstelle von akademischer Entwicklungsforschung und beruflicher Praxis für die Lehre und Forschung an unserer Universität gewinnen", freut sich Prof. Dr. Doris Prechel, Dekanin des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften der JGU.

Prof. Dr. Helmut Asche, geb. 1951, hat an der Freien Universität Berlin sein Diplom sowohl in Soziologie (1974) als auch in Volkswirtschaftslehre (1978) abgelegt. Im Rahmen seiner 1984 ebenfalls an der Freien Universität Berlin vorgelegten Promotion beschäftigte er sich mit dem Aufstieg der ostasiatischen Schwellenländer: Seine Monographie "Industrialisierte Dritte Welt? Ein Vergleich von Gesellschaftsstrukturen in Taiwan, Hongkong und Südkorea" (1984) gehörte zu den ersten umfassenden Analysen der Entwicklungsdynamik in der ersten Generation der ostasiatischen Schwellenländer im deutschen Sprachraum. Von 1986-1998 war Asche als volkswirtschaftlicher und sozialpolitischer Regierungsberater in Burkina Faso (1986-1991), Ruanda (1991-1994) und Kenia (1995-1998) tätig. Im Anschluss übernahm er die Leitung des deutschen Kooperationsprojekts zur Unterstützung der Strategischen Partnerschaft mit Afrika. Im Jahr 2002 wechselte Asche als Bereichsvolkswirt für Afrika südlich der Sahara in die Zentrale der Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ - jetzt GIZ), der größten Durchführungsorganisation der Bundesregierung für Entwicklungshilfe, und leitete hier bis 2005 eine Gruppe mit fachlichen und entwicklungspolitischen Querschnittsaufgaben für Afrika. Zudem war Asche von 2004-2008 Vorsitzender des Beirats des "Zentrums für Interdisziplinäre Afrikaforschung" (ZIAF) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und forschte im Wintersemester 2005/2006 als Research Fellow am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. Seit 2006 hat Asche die Professur für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Afrikas an der Universität Leipzig inne.

In seinen wissenschaftlichen Arbeiten hat sich Prof. Dr. Helmut Asche insbesondere mit Fragen der ökonomischen Entwicklungsblockaden Afrikas, den Prozessen der Strukturanpassung, der politischen Ökonomie von Reformprozessen, den afrikanisch-europäischen Wirtschaftsbeziehungen und der neuen Rolle Chinas in Afrika auseinandergesetzt. Dabei verbindet er volkswirtschaftliche, betriebswirtschaftliche und institutionentheoretische Perspektiven mit politikwissenschaftlichen und soziologischen Fragestellungen. Durch die Bündelung von langjährigem akademischen Knowhow und seinen Erfahrungen aus der hochrangigen Regierungsberatung gehört Asche zu der sehr kleinen Gruppe ausgewiesener Afrika-Ökonomen in der Bundesrepublik Deutschland. Studierende und Kollegen an der JGU können von dem internationalen Netzwerk aus Afrikaforschern und Entwicklungsexperten profitieren, das Asche im Verlauf seiner Berufspraxis aufgebaut hat.