Action in der Hauptstadt und Entspannung in der Natur

Eintrag vom 9. Oktober 2011

Früh am Morgen des 8. Oktober machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Washington, D.C. liegt in einem Tal im Gebiet eines ehemaligen Sumpfs. Die Stadt ist eine Retortenstadt des 19. Jh. und erfüllt besonders im Zentrum ("The Mall") mit öffentlichen Gebäuden und Museen repräsentative Zwecke. Nach langwierigen, äußerst strengen Sicherheitskontrollen konnten wir das U.S. Capitol betreten. Bevor unsere Tour begann, sahen wir einen Film über die Geschichte und Mentalität der Vereinigten Staaten. Das "Motto" der Vereinigten Staaten - e pluribus unum - wurde darin thematisiert; es wird auch überall im Capitol Bezug darauf genommen.

Foto: Miriam Strieder

Im Capitol selbst konnten wir den Kuppelsaal und den ehemaligen Plenarsaal mit seiner ausgeklügelten Akustik besuchen; in der Kuppel befindet sich das Gemälde "The Apotheosis of Washington" (Die Verklärung Washingtons) und an den Wänden hängen großformatige Leinwände mit wichtigen Szenen aus der amerikanischen Geschichte, wie bspw. die Taufe von Pocahontas oder die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung. In beiden Sälen befinden sich Statuen von wichtigen Persönlichkeiten aus den 50 Bundesstaaten, u.a. Thomas Jefferson, Helen Keller, Abraham Lincoln, Dwight D. Eisenhower, Martin Luther King und Alexander Hamilton. In der kurzen Zeit, die wir im Capitol noch zur Verfügung hatten, besuchten einige von uns die Library of Congress, wo u.a. auch die verbleibenden Bestände der Bibliothek von Thomas Jefferson aufbewahrt werden. Die Library of Congress ist die größte Bibliothek der Welt, die momentan auch eine Gutenberg-Bibel aus Mainz beherbergt - wir fühlten uns hier gleich zu Hause.

Nach einem schnellen Picknick am Potomac River brachte uns unser Bus zurück zur Mall und wir hatten den Nachmittag zur freien Verfügung. Je nach Interesse besuchten wir das Weiße Haus, unterschiedliche Memorials und/oder einige der berühmten Museen, wie die National Art Gallery, das Native American Museum und das Smithonian Institute. Nach 3 Stunden trafen wir uns auf den Stufen des Lincoln Memorial und traten den Rückweg nach Winchester an. Dort waren wir bei Prof. Warren Hofstra zu einem Barbecue eingeladen, wo sich viele interessante Begegnungen und Gespräche ergaben.

Foto: Miriam Strieder Foto: Miriam Strieder Foto: Miriam Strieder Foto: Miriam Strieder

Den Sonntag begannen wir mit einem späten Frühstück mit musikalischer Untermalung. Im Anschluss machten wir uns, gemeinsam mit dem Ehepaar Hofstra und einigen Studenten der Shenandoah University, bei strahlendem Sonnenschein zu einer Panoramafahrt durch das Shenandoah Valley zu den Luray Tropfsteinhöhlen auf, die eine konstante Temperatur von ca. 7°C aufweisen. Die Höhlen sind seit 1904 in Familienbesitz; die Besitzer errichteten auf dem Gelände auch ein historisches Museum. Auf einer Tour durch die unterirdischen Gänge wurden uns viele interessante Fakten vermittelt. Besonders beeindruckt hat uns das enorme Ausmaß einer der Höhlen sowie das weltgrößte Naturinstrument, eine Höhlenorgel, die mithilfe von kleinen Hämmerchen und Schwingung der Stalagtiten Töne erzeugt.

Foto: Miriam Strieder Foto: Anna Katharina Sinn

Bei einer Führung durch das angrenzende Luray Valley Museum bemerkten wir besonders, wie viel Herzblut, Arbeit und Liebe die Besitzer in ihre private Sammlung von historischen Artefakten investiert haben. Erwähnenswert ist, dass diese Sammlung auch seltene Objekte der early German-American material culture des Shenandoah Valley beinhaltet, bspw. eines der wenigen weltweit existierenden Exemplare der "Froshauer Bibel" von 1536, die von den Mennoniten benutzt wurde. Einige von uns machten danach eine kurze Wanderung, um das traumhafte Panorama der Blue Ridge und Ridge Valley Mountains zu bewundern, während andere die Sonne genossen. Den Tag beschlossen wir mit einem Dinner in der Dining Hall der Shenandoah Universität.

Autorinnen: Ariane Löffelhardt, Anna Katharina Sinn, Miriam Strieder, Ana Volkland

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