FORTHEM-Allianz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und europäischer Partner bewirbt sich als European University

EU-Kommission fördert ab Herbst 2019 in einem Pilotprojekt ausgewählte Netzwerke europäischer Universitäten auf Weltniveau mit 60 Millionen Euro

01.03.2019

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist gemeinsam mit ihren europäischen Partneruniversitäten der FORTHEM-Allianz dem Aufruf der EU-Kommission zur Einreichung eines Konzepts für die Pilotphase der "European Universities Initiative" gefolgt. Dabei zielt die europäische Hochschulallianz FORTHEM – Fostering Outreach within European Regions, Transnational Higher Education and Mobility: A pan-European living lab and integrative European University – als gemeinsames Projekt der JGU mit der Université de Bourgogne in Frankreich, der Jyväskylän yliopisto in Finnland, der Uniwersytet Opolski in Polen, der Università degli Studi di Palermo in Italien, der Latvijas Universitāte in Lettland und der Universitat de València in Spanien insbesondere auf die Etablierung eines neuen, innovativen Netzwerks ab, das auf bestehenden bi- und trinationalen Abkommen der beteiligten Universitäten aufbaut. Ziel des FORTHEM-Netzwerks ist es, die verschiedenen Mobilitätsvereinbarungen, Forschungsprogramme und Doppel- und Mehrfachabschlüsse der Partneruniversitäten bis 2022 in einer gemeinsamen "Transnational Higher Education Strategy" zusammenzuführen und diese bis 2025 auf die gesamte Allianz zu übertragen. Beispielgebend sind etwa die deutsch-französischen Doppelstudiengänge, die die JGU und die Université de Bourgogne bereits seit vielen Jahren sowohl auf Bachelor- als auch auf Masterniveau und ebenso im Lehramt und in einem deutsch-französischen Doktorandenkolleg in enger Kooperation anbieten, sowie der deutschlandweit einmalige Trinationale Masterstudiengang "European Studies" als gemeinsames Angebot der Universitäten Mainz, Dijon und Oppeln.

"Unsere FORTHEM-Allianz bringt Universitäten aus Nord- und Süd-, West- und Osteuropa zusammen, um die Idee des europäischen Bildungsraums weiter auszubauen, zu konkretisieren und zu realisieren – etwa durch die Harmonisierung bestehender Studiengänge, gemeinsame Abschlüsse und die hürdenfreie Anerkennung von Studienleistungen", so Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Die JGU mit ihren allein rund 1.000 Kooperationen mit 350 europäischen Partnerhochschulen im Erasmus-Programm lebt den europäischen Gedanken von Freiheit, Wertegleichheit und Gerechtigkeit, bildet ihre Studierenden zu weltoffenen und verantwortungsvollen Global Citizens aus und reflektiert und wertschätzt Internationalität und Interkulturalität in Forschung und Lehre. Mit ihrem Konzept stellt sich die FORTHEM-Allianz dezidiert gegen den europaweit aufkeimenden Nationalismus und Rechtspopulismus, gegen Hass, Spaltung und nationale Abschottung."

Die Idee der Europäischen Universitäten (European Universities), für deren Einrichtung die EU-Kommission in einer Pilotphase im Rahmen des Programms "Erasmus Plus" ab Herbst 2019 insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung stellt, geht zurück auf die Grundsatzrede "Initiative für Europa" des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron vom 26. September 2017 an der Pariser Universität Sorbonne. Hier erklärte Macron vor Studierenden, dass die Zukunft und der Erfolg Europas im grenzüberschreitenden Miteinander und Austausch der Europäer in ihrer Mehrsprachigkeit und Vielfalt, in Bildung und Kultur liegt – neben einem gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum, neben gemeinsamer Sicherheits- und Migrationspolitik und gemeinsamen Anstrengungen im Bereich von Innovationen und des Digitalen.

Die EU-Kommission plant eine nächste Ausschreibungsrunde des Programms für 2020; bis 2024 sollen rund 20 European Universities eingerichtet sein. Auf diesem Wege will die EU-Kommission bis 2025 einen europäischen Bildungsraum schaffen, in dem Lernen, Studieren und Forschen über Ländergrenzen hinweg selbstverständlich ist.