Starke Neutronenquelle wird von Chemikern und Physikern aus aller Welt für Grundlagenforschung genutzt
08.10.2015
Der Forschungsreaktor TRIGA an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat zwei Monate nach den Feierlichkeiten zu seinem 50-jährigen Bestehen einen weiteren Meilenstein erreicht: Am 1. Oktober 2015 wurde der zwanzigtausendste Puls ausgelöst – ein Weltrekord. Der Reaktor wurde an diesem Tag betrieben, um Neutronendetektoren zu testen, die für die User Facility des Exzellenzclusters PRISMA an der Quelle für ultrakalte Neutronen eingesetzt werden sollen.
Der Forschungsreaktor TRIGA Mainz verfügt über eine starke Neutronenquelle, die Chemikern und Physikern aus aller Welt für Grundlagenforschungen zur Verfügung steht. Er kann entweder im Dauerbetrieb mit einer thermischen Leistung von höchstens 100 Kilowatt oder aber im Pulsbetrieb gefahren werden, wobei dann die thermische Leistung kurzzeitig, für etwa 30 Millisekunden, auf bis zu 250.000 Kilowatt ansteigt. Dabei entsteht das charakteristische bläuliche Tscherenkow-Leuchten. Dieses Leuchten in der Reaktorhalle war nun 20.000-mal zu sehen. Nach Auskunft von General Atomic, der Firma, die die TRIGA-Reaktoren entwickelt hat und vertreibt, gibt es weltweit keinen TRIGA-Reaktor, der häufiger gepulst worden ist. Derzeit sind nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) 35 TRIGA-Reaktoren in 16 Staaten in Betrieb, 20 davon werden als pulsbar geführt.