Sozialpädagogin Cornelia Schweppe wird neues Mitglied des Gutenberg Forschungskollegs

Junges Forschungsfeld der transnationalen Unterstützungsforschung soll erweitert und an Johannes Gutenberg-Universität Mainz fest verankert werden

27.10.2014

Mit Prof. Dr. Cornelia Schweppe begrüßt das Gutenberg Forschungskolleg (GFK) eine national und international hoch angesehene Sozialpädagogin in seinen Reihen. Schweppe ist Professorin für Sozialpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und hat hier in den letzten Jahren das zukunftsweisende Forschungsfeld der transnationalen Unterstützungsforschung etabliert. "Hervorragende wissenschaftliche Leistungen, hohe Drittmitteleinwerbungen und weitreichende internationale Vernetzungen und Kooperationen zeichnen Prof. Dr. Cornelia Schweppe auf ideale Weise für die Vergabe eines GFK-Fellowship aus", erläutert GFK-Direktor Prof. Dr. Matthias Neubert.

Schweppe hat von 1975 bis 1982 Erziehungswissenschaft, Social Work und Psychologie in Deutschland, Frankreich und den USA studiert. 1990 folgte die Promotion an der Technischen Universität Berlin und 1998 die Habilitation an der Philipps-Universität Marburg. Die internationale Ausrichtung ihres Studienverlaufs setzte sich in ihrer beruflichen und wissenschaftlichen Karriere fort: Nach siebenjähriger Tätigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit in Peru arbeitete sie von 1990 bis 1997 als wissenschaftliche Assistentin an der Philipps-Universität Marburg im Arbeitsbereich Sozialpädagogik und anschließend für vier Jahre als Professorin für Sozialpädagogik an der Hochschule Darmstadt. Seit 2002 ist sie Professorin für Sozialpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und leitet hier gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Witte die Arbeitsgruppe Sozialpädagogik.

Zu ihren Schwerpunkten zählen die transnationale Unterstützungsforschung, Migrationsforschung, Altersforschung, Armutsforschung und Professionalisierung der sozialen Arbeit. Die Einführung und Etablierung der transnationalen Unterstützungsforschung ist dabei ein besonderes Verdienst der Wissenschaftlerin. Gerade angesichts globaler Entwicklungen ist damit zu rechnen, dass grenzüberschreitende Prozesse in Zukunft mehr denn je zu den zentralen Herausforderungen der Sozialpädagogik gehören werden. Prof. Dr. Cornelia Schweppe zählt zu den führenden Forschern auf diesem Gebiet. Dies zeigt sich unter anderem an dem seit 2008 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkolleg "Transnationale Soziale Unterstützung", das gemeinsam mit der Stiftung Universität Hildesheim eingerichtet wurde und dessen Sprecherin Schweppe ist. Es ist gegenwärtig bundesweit das einzige DFG-geförderte Graduiertenkolleg in der Erziehungswissenschaft und der Sozialpädagogik.

Seit ihrer Berufung an die JGU hat Schweppe zahlreiche Drittmittel eingeworben, was zu einem schnellen Wachstum der Mainzer Sozialpädagogik geführt hat. Mit derzeit 28 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Sozialpädagogik das weitaus größte Fachgebiet am Institut für Erziehungswissenschaft. Schweppe hat insgesamt 130 Publikationen in einschlägigen nationalen und internationalen Fachzeitschriften und Sammelbänden sowie zahlreiche Monografien und Herausgeberschriften veröffentlicht. Eine ihrer besonderen Leistungen ist die Gründung der englischsprachigen Fachzeitschrift Transnational Social Review – A Social Work Journal, die im renommierten Verlag Routledge erscheint.

Durch die Verleihung des GFK-Fellowship an Prof. Dr. Cornelia Schweppe kann die Mainzer Sozialpädagogik auf einem exzellenten Niveau nachhaltig verankert werden und sich zu einem Zentrum der Spitzenforschung entwickeln. Dabei ist geplant, das neue Forschungsfeld "Transnationales Alter(n)" aufzubauen, ein Muss für die Weiterentwicklung der transnationalen Unterstützungsforschung, die bisher vorwiegend auf die jüngeren Generationen fokussiert ist. Außerdem ist der Aufbau einer nachhaltigen Organisationsstruktur geplant, um das junge Forschungsgebiet der transnationalen Unterstützungsforschung auch in Zukunft zu sichern.