Breite Unterstützung bei Mentorinnen und Mentoren für Frauenförderung in den Naturwissenschaften
17.07.2014
Auch dieses Jahr erhält das Ada-Lovelace-Mentoring-Programm an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wieder positive Bewertungen. Wie die jährliche Evaluation zeigt, profitieren auch die Mentorinnen und Mentoren vom Austausch und der Begleitung einer jüngeren und weniger erfahrenen Person im Rahmen eines Mentoring-Programms. Als persönlichen Gewinn beschreiben diese Fach- und Führungspersonen aus Wirtschaftsunternehmen oder dem öffentlichen Dienst vor allem die Tatsache, dass sie Nachwuchswissenschaftlerinnen von ihren Erfahrungen profitieren lassen und sie auf ihrem Karriereweg begleiten und unterstützen können.
Mentoring ist ein Instrument, bei dem eine erfahrene Person (Mentor) einer weniger erfahrenen Person (Mentee) mit Wissen und Erfahrung zur Seite steht. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird seit sechs Jahren das Ada-Lovelace-Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen in MINT-Fächern durchgeführt, um junge Frauen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen und ihnen neue Impulse für eine außeruniversitäre Karriere zu geben. Das Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) an der JGU hat das Programm nun zum dritten Mal evaluiert.
Das ZQ hat dabei nicht nur die Mentees zu ihrer Zufriedenheit mit der Teilnahme am Mentoring-Programm befragt, sondern auch die Mentorinnen und Mentoren, die sich teilweise schon seit mehreren Jahren als Berater und Unterstützer zur Verfügung stellen. Mehr als 90 Prozent der befragten Mentoren beurteilen demnach den Austausch mit ihrer Mentee bzw. ihren Mentees als wertvoll bis sehr wertvoll und sind durchweg bereit, erneut am Mentoring-Programm teilzunehmen. "Mehrere Mentorinnen waren selbst an der JGU promoviert worden. Sie geben mit der Übernahme eines Mentorings auch etwas an ihre Alma Mater zurück", erklärt Projektleiterin Heike Ettischer. Auch der persönliche Gewinn aus der Programmteilnahme wird überdurchschnittlich hoch bewertet. So wird es als eine Bereicherung empfunden, einen tieferen Einblick in die heutige Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses zu bekommen und damit einhergehend den eigenen beruflichen Werdegang zu reflektieren. "Man lernt Dinge zu schätzen beim heutigen Wettbewerb", sagt eine Mentorin und eine andere merkt an, dass sie sich zu ihrer Promotionszeit eine Unterstützung in dieser Form sehr gewünscht hätte.
Eigenschaften und Fähigkeiten der Mentees, die den Mentorinnen und Mentoren besonders imponieren, sind unter anderem deren Zielstrebigkeit, Zähigkeit und Durchhaltevermögen, Motivation, klare Zielvorstellungen, Fähigkeit zu fächerübergreifendem Denken und vorhandenes fachliches Wissen sowie die Bereitschaft, offen über persönlich wahrgenommene Schwächen zu sprechen und Problemlösungen zu suchen.
Erstmals fand im Juni 2013 zur Mitte der Programmlaufzeit ein ausschließlich für die Mentorinnen und -Mentoren des Ada-Lovelace-Projekts organisiertes Netzwerktreffen statt. Aus der Online-Abschlussbefragung geht hervor, dass dieses – zusammen mit dem Erfahrungsaustausch mit anderen – insgesamt für mehrere Mentoren einen der Höhepunkte ihrer Programmteilnahme darstellte. "Auch die Mentorinnen und Mentoren profitieren vom Austausch untereinander", erklärt Ettischer. "Wir erleben, dass Mentorinnen und Mentoren, die schon längere Zeit mit beiden Beinen im Beruf stehen, oft einen Punkt in ihrer Karriere erreichen, wo sie etwas anderes Sinnvolles tun möchten. Die Weitergabe von Erfahrungswissen und die Unterstützung einer jungen Frau am Berufsstart kann dann häufig ein Gefühl von Zufriedenheit geben."
Das Mentoring-Programm für Absolventinnen und Doktorandinnen in MINT-Fächern gibt es im landesweit verankerten Ada-Lovelace-Projekt nur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Es wird gefördert vom Europäischen Sozialfonds und dem Fachbereich 08: Physik, Mathematik und Informatik, dem Fachbereich 09: Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften sowie dem Fachbereich 10: Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.