Gerold Krause-Junk ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2013

Weg der Europäischen Währungsunion und Zukunft der Europäischen Gemeinschaft aus ökonomischer Perspektive im Mittelpunkt der Vorlesungsreihe des international renommierten Finanzwissenschaftlers

04.12.2012

Wohin entwickelt sich die Europäische Währungsunion angesichts massiver Überschuldung der Staatshaushalte? Ist die fehlende Fiskalunion ein Geburtsfehler? Wie wirken die gemeinsamen Aktionen der Gläubigerstaaten zur "Rettung" der Schuldnerstaaten? Aktuelle finanz- und wirtschaftspolitische Fragen analysiert und diskutiert der Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2013, Prof. Dr. Gerold Krause-Junk, in seiner Vorlesungsreihe an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Sommersemester 2013. Der international hoch angesehene Hamburger Finanzwissenschaftler wird mit prominenten Gästen unter dem Titel "Die Europäische Währungsunion – Erwartungen, Erfahrungen, Perspektiven" eine fundierte Debatte über die ökonomischen Gründe für ein Zusammenwachsen Europas eröffnen. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist der Europäische Binnenmarkt, seine ökonomischen Ziele und seine Erfolgsbedingungen. Wie konnte es zur Finanzkrise kommen und welche Wege könnten aus ihr herausführen? Gerold Krause-Junk ist als langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, ein äußerst erfahrener Finanzwissenschaftler und eine Persönlichkeit, die auch mit der Vorgeschichte und den Hintergründen der Europäischen Währungsunion und der heutigen Finanzkrise vertraut ist.

"Gerold Krause-Junk gehört zu den führenden deutschen Finanzwissenschaftlern", erklärt Peter Radermacher, Vorsitzender der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V. "Vor dem Hintergrund seiner herausragenden Forschungsleistung ist Prof. Dr. Gerold Krause-Junk wie kein anderer ausgewiesen, zu den brisanten wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen Stellung zu beziehen, Impulse in der aktuellen Diskussion zu setzen und Antworten auf diese Zukunftsfragen zu geben. Indem die Vorlesungsreihe damit Meinungsbildungsprozesse in breiter Öffentlichkeit mit wirtschaftspolitischen Analysen fundiert und kompetent begleitet, wird Gerold Krause-Junk dem Anspruch unserer Stiftungsprofessur in geradezu idealer Weise gerecht."

Langjährige Forschungsarbeiten und Erfahrungen mit der internationalen Finanzordnung

"Als emeritierter Professor für internationale Finanzwissenschaft ist Gerold Krause-Junk in der Lage, die Problematik und die Chancen der Europäischen Währungsunion unabhängig und auf wissenschaftlicher Basis zu analysieren und zu diskutieren, da er weder Institutionen oder Parteien, Banken oder Unternehmen verpflichtet ist. Aufgrund seiner langjährigen Forschungsarbeiten und Erfahrungen mit der internationalen Finanzordnung besitzt er einen weiten Horizont und die Fähigkeit, das brisante Thema sowohl komplexitätsgerecht als auch allgemeinverständlich zu erörtern", so der Vorsitzende der Stiftung Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur, Prof. Dr. Andreas Cesana. Und er führt weiter aus: "Die Stiftungsprofessur von Gerold Krause-Junk knüpft an die Stiftungsprofessur Hans-Dietrich Genschers im Jahr 2002 an, der unter der Überschrift 'Europa auf dem Weg in eine neue Weltordnung' u.a. den damals noch jungen Euro und die Europäische Währungsunion mit seinen Gästen thematisiert hat."

Gerold Krause-Junk, 1936 in Breslau geboren, studierte Volkswirtschaftslehre in Hannover und Münster. Nach seiner Dissertation im Jahr 1965 und seiner Habilitation im Jahr 1969 war er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 Professor für Finanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Universität Hamburg. Zu seinen Forschungsgebieten zählen Wohlfahrtstheorie, Steuerpolitik und die Internationale Finanzordnung. Gerold Krause-Junk ist Mitglied des International Institute of Public Finance, des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, dessen Vorsitz er von 1995-1999 innehatte, sowie der Experten-Kommission "Alternative Steuer-Transfer-Systeme".

Die Mainzer Stiftungsprofessur ist herausragenden Wissenschaftlern und Persönlichkeiten von internationalem Renommee vorbehalten: Die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V. soll das Ansehen und die Attraktivität der Universität über die Landesgrenzen hinaus fördern und neue Akzente setzen. Als Nachfolger von Fritz Stern, Bert Hölldobler, Hans-Dietrich Genscher, Wolfgang Frühwald, Klaus Töpfer, Peter Ruzicka, Anton Zeilinger, Fritz Melchers, Jan Philipp Reemtsma, Karl Kardinal Lehmann, Angela D. Friederici, Gottfried Boehm und Friedemann Schrenk wird somit auch im Jahr 2013 eine Persönlichkeit von internationaler Bedeutung nach Mainz kommen.

Rationalität in den aktuellen wirtschaftspolitischen Diskurs bringen

"Die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur verschreibt sich in diesem Jahr in besonderer Weise dem Dialog zwischen Wissenschaft auf der einen und Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auf der anderen Seite. Für diesen Brückenschlag hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Gerold Krause-Junk einen ausgezeichneten Ansprechpartner gefunden, der Meinungsbildungsprozesse befördern und Rationalität in den aktuellen wirtschaftspolitischen Diskurs bringen kann. Die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2013 wird somit gerade auch unserem universitärem Anspruch nach Wissenstransfer gerecht, nämlich die Gesellschaft vom akademischen Erkenntnisgewinn profitieren zu lassen", betont der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität, Prof. Dr. Georg Krausch.

Eingerichtet hat die Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V. die Stiftung Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur aus Anlass des 600. Geburtstags von Johannes Gutenberg im Jahr 2000. Inhaber der Stiftungsprofessur waren der Kulturhistoriker und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Fritz Stern (2000), der führende Vertreter der Evolutionsbiologie und Pionier der Soziobiologie Bert Hölldobler (2001), der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (2002), der ehemalige Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Wolfgang Frühwald (2003), der ehemalige Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Klaus Töpfer (2004), der Komponist und Dirigent Peter Ruzicka (2005), der Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger (2006), der Immunologe Fritz Melchers (2007), der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma (2008), Karl Kardinal Lehmann (2009), die Neuropsychologin und Kognitionswissenschaftlerin Angela D. Friederici (2010), der Kunsthistoriker und Bildwissenschaftler Gottfried Boehm (2011) sowie der Paläoanthropologe Friedemann Schrenk (2012).