Startkapital von 300.000 Euro zur Einrichtung eines Schau- und Experimentierraums als Forum geisteswissenschaftlicher Kreativität
24.02.2011
Mit ihr entsteht ein Forum geisteswissenschaftlicher Kreativität an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU): Anlässlich ihres Jubiläumsjahrs schaffen die Freunde der Universität Mainz e.V. mit einem Startkapital von 300.000 Euro die Grundlage für die Einrichtung einer Schule des Sehens auf dem Universitätscampus. "Mit ihr gewinnen die Universität und die Vereinigung der Freunde der Universität Mainz nicht nur ein ansprechendes neues Präsentationsforum für die Vermittlung der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der Geisteswissenschaften im modernen Mediendiskurs", erläutert Dr. h.c. Klaus G. Adam, Vorsitzender der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V., sondern zugleich ein Gebäude mit Symbolkraft: Das grundlegende Ziel der Freunde, die Verbundenheit zwischen der Hochschule, der Stadt Mainz und dem Land zu pflegen und zu fördern, erhält damit eine greifbare und auf Dauer angelegte wirksame architektonische Gestalt."
Wissenschaftliche Themen im Dialog der Bevölkerung anschaulich und doch auf hohem Niveau zu vermitteln, ist der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein besonderes Anliegen. Über ein breites Spektrum an öffentlichen Veranstaltungsformaten hinaus verfügt die Universität mit der Grünen Schule und dem Nat-Lab für Schülerinnen und Schüler bereits über zwei öffentlichkeitswirksame Schnittstellen des intellektuellen Austauschs zwischen der Hochschule, den Schulen der Region sowie den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Mainz und der gesamten Region.
"Die Schule des Sehens fügt sich somit hervorragend in unsere 'offene Universität' ein", dankt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch, den Freunden der Universität. "Wir machen Wissen von den Natur- bis zu den Geisteswissenschaften und quer durch die Disziplinen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in einer lebendigen und kreativen Weise zugänglich. Wissenschaftskommunikation in dieser institutionalisierten Form verschiedener Schulen ist ein Markenzeichen unserer Universität und bundesweit einmalig."
Die Schule des Sehens soll ein Ort des gemeinschaftlichen Lernens werden, der geschichtliche Erfahrung vermittelt und zu kritischem Umgang mit Bildern anleitet: Unter Einbeziehung digitaler Medien wird das Auge der Besucherinnen und Besucher an dreidimensionalen Kunstobjekten – großformatige Gipse berühmter Statuen, Keilschrifttafeln oder seltene Bücher – geschult und kulturgeschichtliches Wissen erlebbar gemacht. Auf diese Weise führt die Schule des Sehens kleine und große Gäste an eine der Kernkompetenzen der modernen, stark visuell geprägten Medienwelt heran. Daneben regt die Begegnung mit anderen Kulturen die eigene Vorstellungswelt an. Geplant ist eine multifunktionale Pavillonanlage im Außenbereich des Philosophicums, in der auch die umfangreichen Sammlungsbestände u. a. der Institute für Klassische Archäologie sowie Ägyptologie, Altorientalistik und Kunstgeschichte präsentiert werden.
Mit der Schule des Sehens wird auf dem Gelände der Universität ein interkultureller und intermedialer Schau- und Experimentierraum etabliert, in dem sich die Bedürfnisse Studierender nach praxisnaher Ausbildung mit denen der Schulen und der Bürgerinnen und Bürger nach Teilhabe an den Erkenntnisprozessen in den Geisteswissenschaften zu einem Bildungs- und Erlebnisangebot verdichten. Die multifunktionale Pavillonanlage dient im Sinne eines geisteswissenschaftlichen Netzwerks als ansprechender Ort für die Projektarbeit mit Schülerinnen und Schülern, für Sonderausstellungen und Lesungen, für Theater- und Musikaufführungen und soll zudem zur Fortbildung von Lehrkräften, für Vorträge und wissenschaftlichen Tagungen öffentlichkeitswirksam genutzt werden.
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