Carl-Zeiss-Stiftung fördert interdisziplinäres Forschungszentrum TOPML zum Maschinellen Lernen

Entscheidungen von Algorithmen sollen im Hinblick auf Transparenz, Fairness und Datenschutz untersucht und mit Ressourcenverbrauch in Beziehung gesetzt werden

15.12.2021

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert in ihrem Themenschwerpunkt Künstliche Intelligenz ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), das die Einrichtung eines Forschungszentrums für Maschinelles Lernen vorsieht. Das Projekt mit der Bezeichnung "TOPML: Trading Off Non-Functional Properties of Machine Learning" erhält knapp fünf Millionen Euro. "Wir verfolgen hier das Ziel, 'Trustworthy AI', im Deutschen etwa vertrauenswürdige KI, genauer zu untersuchen, als dies bisher der Fall war. Wir wollen nicht nur ihre wesentlichen Eigenschaften in den Blick nehmen, sondern wissen, wie diese wechselwirken, und potenzielle Zielkonflikte analysieren und auflösen", sagt Prof. Dr. Stefan Kramer, Sprecher des Projekts vom Institut für Informatik der JGU. Insgesamt unterstützt die Carl-Zeiss-Stiftung mit der Ausschreibung "Durchbrüche in Künstlicher Intelligenz" sechs Forschungsprojekte an den Universitäten Freiburg, Heidelberg, Jena, Kaiserslautern, Mainz und Tübingen. Die Projekte wurden in einem zweistufigen Gutachterverfahren von internationalen KI-Experten ausgewählt.

In Mainz werden sich die Projektbeteiligten mit den Entscheidungen von Algorithmen im Hinblick auf Transparenz und Fairness sowie Datenschutz befassen und in Verbindung damit die effiziente Nutzung von Ressourcen wie beispielsweise Strom untersuchen. Im Fokus stehen dabei konkurrierende Bedürfnisse, beispielsweise: Wie dezentral können Daten gespeichert und verarbeitet werden, um die Privatsphäre zu schützen, und inwieweit hat dies Auswirkungen auf den Energieverbrauch? Verschiedene Zielkonflikte sollen analysiert werden, um tragfähige Kompromisse für die Anwendung zu schaffen. Auch ethische und rechtliche Aspekte werden berücksichtigt. Die Lösungen sollen in einem weiteren Schritt in einem KI-Lab der benachbarten Hochschule Mainz zum Einsatz kommen. Das Ada-Lovelace-Programm und das Studienprogramm Q+ der JGU sind mit ihren Angeboten für den wissenschaftlichen Nachwuchs und den Wissenschaftstransfer eingebunden.

Über die Carl-Zeiss-Stiftung

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.