Sonderforschungsbereich "Quantenkooperativität von Licht und Materie" wird in den kommenden vier Jahren mit 11 Millionen Euro gefördert / JGU mit fünf Projekten beteiligt
27.11.2020
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den Sonderforschungsbereich/Transregio 306 "Quantenkooperativität von Licht und Materie" (QuCoLiMa) zur Untersuchung von quantenkollektivem Verhalten von physikalischen Systemen an der Schnittstelle von Quantenoptik und kondensierter Materie mit einer Fördersumme von insgesamt rund 11 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre bewilligt. Neben der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) als Sprecherhochschule sind die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die Universität des Saarlandes und die Johannes Kepler Universität Linz sowie das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) und die Friedrich-Schiller-Universität Jena an dem Forschungsprojekt beteiligt. Das Forschungszentrum Jülich stellt seine Quantencomputer-Ressourcen zur Verfügung.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des TRR 306 wollen verstehen, wie kooperatives Verhalten in der Quantenwelt entsteht und wie es kontrolliert werden kann. Dies soll unter anderem für quantentechnologische Anwendungen wie verbesserte Sensoren, abhörsichere Kommunikation oder Quantencomputer genutzt werden. "Mit diesem Forschungsprogramm soll das neue Forschungsfeld der Vielteilchenphysik quantenkooperativer Licht-Materie etabliert werden", betont Prof. Dr. Joachim von Zanthier, Professur für Experimentalphysik der FAU und Sprecher des TRR QuCoLiMa.
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist mit fünf Projekten an dem neuen SFB/TRR 306 beteiligt. In enger Zusammenarbeit werden hier experimentell und theoretisch arbeitende Forscherinnen und Forscher die Untersuchung von kollektiven Effekten an genuin quantenoptischen Modellsystemen in den Fokus stellen. Die Mainzer Expertise im Bereich von Systemen wie ultrakalten Atomen, gefangenen Ionen, Farbzentren in Diamant und einzelnen Photonen wird zusammengeführt mit der Beschreibung komplexer Vielteilchen-Quantenverschränkung und ihrer kollektiven Dynamik. "Die JGU wird im Verbund mit den Partnern im neuen SFB/TRR weiter an internationaler Sichtbarkeit auf diesem hochaktuellen Gebiet gewinnen", betont der Mainzer Standortsprecher Prof. Dr. Schmidt-Kaler vom Institut für Physik der JGU.