David Landau von der University of Georgia und Hartmut Zabel von der Ruhr-Uni Bochum erhalten MAINZ Visiting Professorship
11.10.2013
Die Exzellenz-Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ) hat den MAINZ Visiting Professorship ins Leben gerufen. Damit können auswärtige Wissenschaftler eingeladen werden, um einen Teil ihrer Forschung an der Graduiertenschule durchzuführen und hier mit den Doktoranden von MAINZ zu kooperieren. Die Gastprofessur wird an bis zu zwei Preisträger jährlich vergeben. Die Preisträger können innerhalb von drei Jahren insgesamt bis zu zwölf Monate bei MAINZ verbringen. Während ihres Aufenthalts beteiligen sie sich durch Vorträge, Workshops oder andere Veranstaltungen an der Doktorandenausbildung der Graduiertenschule. Die ersten beiden Preisträger sind Prof. David Landau von der University of Georgia und Prof. Dr. Dr. h.c. Hartmut Zabel von der Ruhr-Universität Bochum.
Prof. David Landau lehrt und forscht am Center for Simulational Physics der University of Georgia, USA. Er gilt als einer der Pioniere bei der Entwicklung von Computersimulationsmethoden auf dem Gebiet der Physik kondensierter Materie. Er genießt international hohes Ansehen für seine Monte-Carlo-Simulationen ebenso wie für Simulationen der Spindynamik. Insgesamt hat Landau über 400 Forschungsarbeiten veröffentlicht. Seine Reputation als Referent und Dozent zeigt sich dadurch, dass er ein sehr gefragter Redner auf internationalen Konferenzen und bei Summer Schools ist. Seine Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung begann im Jahr 1985 und führte u.a. zur Veröffentlichung des Buchs "A Guide to Monte Carlo Simulations in Statistical Physics" bei Cambridge University Press im Jahr 2000. Es gilt als Standardwerk auf diesem Gebiet und wird derzeit von Landau zusammen mit Prof. Dr. Kurt Binder von der JGU für die vierte Auflage überarbeitet. Landau war bereits 1988 und 1994/1995 als Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung in Mainz.
Prof. Dr. Dr. h.c. Hartmut Zabel gehört zu den weltweit herausragenden Wissenschaftlern in den Materialwissenschaften. Seine Forschungsinteressen sind breit gestreut. In frühen Arbeiten untersuchte er die Phasenübergänge von Wasserstoff in Metallen, später wandte er sich Graphit-Interkalations-Kompositmaterialien zu, die nun, 25 Jahre später, als Graphen wieder neues wissenschaftliches Interesse wecken. Insbesondere zählt er zu den wenigen Wissenschaftlern, die sowohl auf dem Gebiet der harten als auch der weichen kondensierten Materie wichtige Beiträge lieferten. Seine Veröffentlichungen umfassen mehr als 480 Forschungsarbeiten, er ist Autor von fünf Büchern und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zabels Forschungsinteressen überschneiden sich mit denen der Graduiertenschule MAINZ auf vielen Feldern, unter anderem. bei der Erforschung von Heusler-Verbindungen als Materialien für die Spintronik.
Die Graduiertenschule MAINZ wurde in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im Jahr 2007 bewilligt und erhielt in der zweiten Runde 2012 eine Verlängerung für weitere fünf Jahre – ein großer Erfolg für die Mainzer Materialwissenschaftler und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JGU. Die Graduiertenschule besteht aus Arbeitsgruppen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Technischen Universität Kaiserslautern und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung. Einer der Forschungsschwerpunkte ist die Spintronik, wobei die Zusammenarbeit mit führenden internationalen Partnern eine wichtige Rolle spielt. Exzellente Doktorandinnen und Doktoranden der Naturwissenschaften aus dem In- und Ausland erhalten durch die Graduiertenschule eine herausragende Ausbildung auf dem Gebiet der Materialwissenschaften.