25 Jahre Deutsches Kinderkrebsregister

Jährlich 1.700 bis 1.800 Neuerkrankungen gemeldet

11.03.2005

Krebs bei Kindern und Jugendlichen nimmt seit den 1970er-Jahren in Europa zu. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten aktuellen Bestandsaufnahme hervor, die 19 europäische Staaten, insgesamt 63 Krebsregister und einen Zeitraum von 30 Jahren umfasst. Rund 113.000 Krebserkrankungen von Kindern und 18.243 Krebserkrankungen bei Jugendlichen wurden ausgewertet: Dabei zeigte sich, dass die Rate der Tumorerkrankungen bei Kindern jedes Jahr um etwa ein Prozent steigt, bei Jugendlichen um 1,5 Prozent. In Deutschland ist diese Entwicklung allerdings nicht so klar zu erkennen. Hierzulande erkrankt innerhalb der ersten 15 Lebensjahre eines von 500 Kindern an Krebs. Dem Deutschen Kinderkrebsregister am Universitätsklinikum Mainz werden jährlich 1.700 bis 1.800 Neuerkrankungen gemeldet. Betrachtet man alle Krebserkrankungen bei Kindern insgesamt, so lässt sich sagen: Dank fortschrittlicher Behandlungsmethoden bestehen zumeist gute Heilungsaussichten. Zwei von drei Patienten werden wieder gesund, bei manchen Tumorarten liegt die Heilungsrate deutlich darüber.

Das am 1. Januar 1980 mit finanzieller Unterstützung der VolkswagenStiftung gegründete Deutsche Kinderkrebsregister mit Sitz in Mainz hat maßgeblich dazu beigetragen, Wissen über die Tumorerkrankungen junger Patienten zusammenzutragen. Die Krebserkrankung eines Kindes oder eines Jugendlichen bedeutet immer ein lebensbedrohliches Ereignis, das einschneidende Veränderungen für die Familie mit sich bringt. Bösartige Erkrankungen bei jungen Menschen unterscheiden sich in verschiedener Hinsicht von denen der Erwachsenen. Es kommen zum Beispiel überwiegend Krebsarten vor, die man bei Erwachsenen entweder gar nicht oder nur selten findet. Die häufigsten Diagnosegruppen bilden laut Statistik des Deutschen Kinderkrebsregisters Leukämien, Lymphome und Tumoren des Zentralnervensystems.