15 Jahre Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz: "Eines der leistungsfähigsten Hochschulnetze Deutschlands"

Jubiläumsbesuch von Wissenschaftsminister Konrad Wolf beim Zentrum für Datenverarbeitung der JGU als Betreiber des Wissenschaftsnetzes

31.08.2020

15 Jahre Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz: Über das WiN-RP sind alle Hochschulen des Landes Rheinland-Pfalz und deren An-Institute über ein Glasfaser-Kernnetz sowie ein Zubringernetzwerk verbunden. Seit 2005 koordiniert das Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) den Aufbau und die Nutzung des Netzes. "In diesem Jahr haben wir stärker denn je erlebt, wie wichtig die Digitalisierung der Lehre und der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist. Mit diesen Zielen wurde vor 15 Jahren das Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz gegründet und ist seitdem für eines der leistungsfähigsten Hochschulnetze Deutschlands verantwortlich", erklärt der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf anlässlich des Jubiläums. "Jetzt gilt es, die digitalen Möglichkeiten auszubauen. Wie wichtig dem Land die Beschleunigung des digitalen Wandels in den Hochschulen ist, zeigt das jüngst im Ministerrat verabschiedete Maßnahmenpaket über 50 Millionen Euro für das Sonderprogramm 'Stärkung der Digitalisierung an den Hochschulen'. Dem gemeinsamen erfolgreichen Engagement von Wissenschaftsnetz und Hochschulen ist es zu verdanken, dass wir den Studierenden in Rheinland-Pfalz so ein qualitativ hochwertiges Studium ermöglichen können."

Gegründet 2005, habe sich das Wissenschaftsnetz in Rheinland-Pfalz und bei den universitären Einrichtungen etabliert, so WiN-RP-Gründer Prof. Dr. Klaus Merle. Die Bedeutung des Netzes für die IT-basierte Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen innerhalb der Rechenzentrumsallianz Rheinland-Pfalz (RARP) betont Prof. Dr. Nico Gauger, Leiter des Regionalen Hochschulrechenzentrums Kaiserslautern (RHRK) an der Technischen Universität Kaiserslautern. So können cloud-ähnliche Dienste zentral über das WiN-RP erbracht werden. Diese Dienste beinhalten Endnutzerdienste wie E-Mail und Cloud-Speicher, aber auch Dienste zwischen Rechenzentren. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, über die Infrastruktur des Netzes große Datenmengen für Sicherheitskopien zu bewegen.

Die Rechenzentrumsallianz Rheinland-Pfalz (RARP) – als koordinierendes Element – ist die Grundlage für die schnelle und problemlose Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Hochschulen und maßgeblich mit dafür verantwortlich, dass sämtliche Hochschulen das Sommersemester 2020 realisieren konnten.

"Eine IT-Infrastruktur der Spitzenklasse bieten die rheinland-pfälzischen Rechenzentren den Hochschulen des Landes durch ihre Kooperation – sei es mit dem Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz oder auch mit dem Hochleistungsrechnen als Schlüsseltechnologie für die Spitzenforschung in vielen Bereichen", erklärt der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Stefan Müller-Stach. "Der Wettbewerb unter den Hochschulen wird national und international immer intensiver, was sich auch und gerade auf dem Feld der Datenverarbeitung widerspiegelt. So sind Arbeitsgruppen vieler wissenschaftlicher Disziplinen auf eine moderne und leistungsstarke IT-Infrastruktur, insbesondere auch auf die Verfügbarkeit von ausreichend dimensionierten Rechenressourcen angewiesen, um ihre führende Stellung auf ihren Forschungsgebieten halten und weiter ausbauen zu können."

Herausforderungen während der Corona-Pandemie

Der Leiter des ZDV, Prof. Dr. André Brinkmann, erläutert, wie sich die digitale Lehre unter dem Einfluss des Corona-Sofortprogramms verändert hat. Damit Studierende und Lehrende das digitale Sommersemester 2020 bestreiten konnten, wurde die IT-Infrastruktur optimiert und ausgebaut. Die asynchrone Lehre spielte während der Corona-Pandemie eine zentrale Rolle.

Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang war und ist die gemeinsam genutzte Video-Plattform. Die webbasierte Anwendung zum Erstellen, Veröffentlichen und Bereitstellen von Videos erreichte innerhalb kürzester Zeit sehr hohe Zugriffszahlen und benötigte kurzfristig mehr Ressourcen. Mithilfe von 12 Knoten des Hochleistungsrechners MOGON wurden der Plattform mehr Kapazitäten zur Verfügung gestellt. Die hohen Datenmengen konnten damit schneller verarbeitet werden.

Gleichzeitig wurden interaktive und kollaborative Lernszenarien benötigt. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) hat sich für ein neues Videokonferenzsystem BigBlueButton (BBB) entschieden. Diese frei zugängliche Software zeichnet sich durch eine einfache Bedienung aus und Datenschutzanforderungen können mit ihr leichter umgesetzt werden. In Kooperation mit dem Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) implementierte das ZDV, unter Zuhilfenahme von MOGON-Kapazitäten, das Web-Konferenzsystem für alle Hochschulen des Landes. In Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Landesinstitut werden zukünftig auch alle Schulen in Rheinland-Pfalz mit dem Dienst versorgt.