Zehn Jahre Gutenberg Nachwuchskolleg

Zentrale Beratungs- und Fördereinrichtung der JGU feiert Jubiläum und benennt sich in "Gutenberg Kolleg für wissenschaftliche Karrierewege" um

22.01.2025

Das Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK), eine der zentralen Einrichtungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zur Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Künstlerinnen und Künstlern in frühen Karrierephasen, hat gestern sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Auf einer Veranstaltung auf dem Campus der Universität, die auf Einladung des JGU-Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, stattfand, tauschten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der JGU und anderer wissenschaftlicher Einrichtungen aus. Im Fokus stand dabei vor allem die Frage, wie sich die Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden weiter verbessern lässt. Dazu wurden die Ergebnisse einer Befragung vorgestellt, die Mitglieder des GNK-Leitungsgremiums mit 26 Betreuerinnen und Betreuern von Doktorandinnen und Doktoranden an der JGU geführt hatten. Außerdem hielt Prof. Gitte Wichmann-Hansen, Professorin an der Universität Agder, Norwegen, und international renommierte Expertin für die Betreuung von Dissertationen, einen Impulsvortrag. Bei der Veranstaltung war auch die Umbenennung des GNK in "Gutenberg Kolleg für wissenschaftliche Karrierewege" (GKK) ein Thema.

"In seinem zehnjährigen Bestehen hat das Gutenberg Nachwuchskolleg viele wichtige Initiativen und Projekte angestoßen, die die Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Künstlerinnen und Künstler in frühen Karrierephasen nachhaltig verbessert haben", sagt JGU-Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Müller-Stach. "Wir freuen uns darüber, dass es künftig als Gutenberg Kolleg für wissenschaftliche Karrierewege die kontinuierlichen Anstrengungen der JGU unterstützen wird, ein inspirierendes und förderndes Umfeld zu schaffen – auch im Kontext der strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten und der aktuellen Phase der Exzellenzstrategie." Die Umbenennung des GNK erfolgt auf gemeinsamen Wunsch des JGU-Präsidiums und des GNK: "Bei seiner Gründung erhielt das Gutenberg Nachwuchskolleg seinen Namen analog zum Gutenberg Forschungskolleg und zum Gutenberg Lehrkolleg, die bereits bestanden, sagt die bisherige GNK- und künftige GKK-Direktorin, Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke. "Inzwischen wird der Begriff wissenschaftlicher Nachwuchs jedoch häufig kritisch gesehen, da er eine Parallele zu Kindern suggeriert, die nicht zum heutigen Selbstbild und zur Rolle von Erwachsenen, die ihre Karriere selbst gestalten, passt."

Das GNK wurde im Jahr 2014 gegründet und ist künftig als GKK mit der strategischen Entwicklung wissenschaftlicher Karrierewege an der JGU und der entsprechenden Beratung der Universitätsleitung betraut. Es trägt mit Positionspapieren und Veranstaltungen zum fachbereichsübergreifenden Austausch bei und verfügt über eine Reihe von Förderinstrumenten – sein wichtigstes sind die sogenannten Minigraduiertenkollegs. Dabei handelt es sich um Kleingruppen aus drei bis fünf exzellenten Promovierenden und zum Teil auch Postdocs aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich mit interdisziplinären Forschungsfragen beschäftigen und von erfahrenen Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern betreut werden. Die Promovierenden und Postdocs werden durch Stipendien unterstützt. Bisher wurden 16 Minigraduiertenkollegs mit insgesamt rund 4,2 Millionen Euro gefördert. Außerdem richtet das GKK jährlich den DIES ACADEMICUS aus, auf dem einige derjenigen Absolventen der JGU geehrt werden, die durch ihre Leistungen besonders herausragen. Insgesamt werden an der JGU jährlich rund 5.000 berufsqualifizierende Abschlüsse vergeben und 600 bis 700 Personen promoviert.

Teil des innovativen Mainzer Modells der Hochschulsteuerung

Das GKK bildet mit dem Gutenberg Forschungskolleg (GFK) und dem Gutenberg Lehrkolleg (GLK) den Kern des innovativen Mainzer Modells der Hochschulsteuerung, das auf die Expertise exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzt und diese in mittel- und langfristige Planungsprozesse einbindet. Das Leitungsgremium des GKK besteht aus Mitgliedern der JGU aus verschiedenen Fachbereichen und Karrierephasen, die sich durch besonderes Engagement und herausragende Leistungen in der Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Künstlerinnen und Künstlern in frühen Karrierephasen ausgezeichnet haben. Im Leitungsgremium vertreten sind Professorinnen und Professoren, aber auch Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler von der Promotion bis zur fortgeschrittenen Postdoc-Phase sowie Studierende. Finanziert wird das GKK durch die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz.