Wolfgang Friedrich Dick erhält Landesverdienstorden

Ministerpräsident Kurt Beck zeichnet Direktor der Klinik für Anästhesiologie aus

09.12.2003

Mit dem Landesverdienstorden, der höchsten Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz, wird der Leiter der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Professor Dr. Dr. Wolfgang Friedrich Dick, ausgezeichnet. Er nimmt die Medaille aus der Hand des Ministerpräsidenten Kurt Beck entgegen.

Der Orden wird an Personen verliehen, die durch ihre herausragenden Leistungen und ihr beispielhaftes Verhalten zum Vorbild für alle Bürgerinnen und Bürger geworden sind. Professor Dick erhält die offizielle Anerkennung für sein Lebenswerk und speziell für seine Verdienste um das rheinland-pfälzische Rettungswesen.

Der im Juli 1936 in Wesel geborene Rheinländer ist Facharzt für Anästhesiologie. Im Jahr 1983 wurde er auf den Lehrstuhl für Anästhesiologie der JGU berufen und zum Direktor des Instituts für Anästhesiologie an der Universität Mainz ernannt. Er trat damit die Nachfolge von Professor Dr. Rudolf Frey an, der in der Mitte der 1970er-Jahre den Grundstein für das heutige Rettungswesen legte.

An der Entwicklung des Rettungsdienstes hat Professor Dick einen großen Anteil. Schon an dessen Aufbau vor rund dreißig Jahren war er als fachlicher Berater wesentlich beteiligt. Als Direktor der Klinik für Anästhesiologie, an der die Notfallmedizin und die Katastrophenmedizin beheimatet sind, prägt Professor Dick das Rettungswesen nachhaltig – und zwar weit über die Landesgrenzen hinaus. Die Rettungssysteme in Deutschland orientieren sich am Rettungsdienst in Mainz. Gemeinsam mit Professor Frey gilt Professor Dick sogar als Pionier und Wegbereiter des internationalen Rettungsdienstes. Im Jahr 1996 wurde Professor Dick von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin für seine besonderen Verdienste um die Notfallmedizin die Rudolf Frey Medaille verliehen.

Professor Dick war Dekan an der Klinisch-medizinischen Fakultät der Universität Ulm und sowohl in Ulm als auch in Mainz Ärztlicher Direktor der Universitätskliniken. Er war Präsident der European Academy of Anaesthesiology und Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Professor Dick besitzt die Ehrendoktorwürde der Universität Poznan (Polen) und trägt den akademischen Titel Fellow of the Royal College of Anaesthetists (FRCA). Allein in den letzten zwölf Monaten wurde Professor Dick sowohl von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin als auch vom European Resuscitation Council und von der European Academy of Anaesthesiology zum Ehrenmitglied gewählt.

An der Klinik für Anästhesiologie sind drei mit Notärzten der Klinik besetzte Rettungsmittel stationiert: der hochmoderne Intensiv- und Rettungshubschrauber Christoph 77 Mainz, ein Notarztwagen sowie ein Notarzt-Einsatzfahrzeug. Bundesweit einmalig ist die Funktion des beratenden Arztes für die Luftrettung und für spezielle Sekundärtransporte in Rheinland-Pfalz. Der Facharzt für Anästhesiologie, der gleichzeitig über profunde Kenntnisse aus dem Bereich des boden-gebundenen Rettungsdienstes und der Luftrettung verfügen muss, steht den Rettungsleitstellen als Berater zur Seite. Er klärt bei Bedarf ab, ob ein Transport am Boden oder mit dem Helikopter durchgeführt werden soll. Darüber hinaus kann er auch den begleitenden Notarzt beraten.