Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner unterstreicht Bedeutung des neuen Kompetenzzentrums Orient-Okzident

Interdisziplinäres Kompetenzzentrum untersucht Orient und Islam im globalen Kontext

28.04.2003

Anfang 2003 hat das Kompetenzzentrum Orient-Okzident (KOOM) im Rahmen des Zentrums für Interkulturelle Studien (ZIS) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) seine Arbeit aufgenommen. Der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, Prof. Dr. Jürgen Zöllner, hat sich dieser Tage vor einer Entscheidung über eine zusätzliche Förderung durch das Ministerium über die Arbeit des Kompetenzzentrums KOOM informiert. "Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse im Irak wird der Stellenwert eines solchen Zentrums überdeutlich", erklärte Minister Zöllner. "Die Debatte der letzten Monate hat gezeigt, dass genaue Kenntnisse und die Bereitschaft, sich gegenseitig zuzuhören und miteinander zu sprechen, für die friedvolle Entwicklung der Region unabdingbar sind. Das KOOM ist hierfür ein außerordentlich wichtiger Erfahrungsträger." Bereits vom ersten Tag an sei die Kompetenz des Zentrums in vielfältiger Weise abgefragt worden.

Initiiert wurde das neue Zentrum von dem Amerikanisten Prof. Dr. Alfred Hornung und dem Humangeographen Prof. Dr. Anton Escher. Sie leiten das Kompetenzzentrum zusammen mit dem Islamwissenschaftler und bisherigen WOCMES-Generalsekretär Dr. Jörn Thielmann. Bereits diese interdisziplinäre Leitung mache deutlich, so Zöllner, dass sich die Arbeit des Zentrums nicht nur auf das Verhältnis Europa-Orient ausrichte, sondern dass Orient und Islam im globalen Kontext bearbeitet würden. Das KOOM greife die Impulse auf, die von dem erfolgreichen Ersten Weltkongress für Studien zum Vorderen Orient (WOCMES) im September 2002 ausgegangen sind, und verstärke die bundesdeutsche Orientforschung.

Zu den Aufgaben des Kompetenzzentrums gehörten, neben der Koordinierung bestehender Forschung und Lehre neue Projekte zu entwickeln und durchzuführen sowie Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu beraten. Ab Sommer diesen Jahres werde zudem über das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität (ZWW) ein regelmäßig stattfindender eintägiger Kurs "Einführung in den Islam" angeboten, der für alle – auch nicht-universitäre – Interessierten offen stehe.