Weichensteller für stark praxisorientiertes Praktisches Jahr im Medizinstudium

DRK Krankenhaus in Alzey: Eigenverantwortliches Handeln der Medizinstudenten im Praktischen Jahr im Blick

23.04.2010

Vor acht Monaten haben die ersten Medizinstudenten der Universitätsmedizin Mainz ihr Praktisches Jahr (PJ) im DRK Krankenhaus Alzey als akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Mainz begonnen. Dass dort erfolgreich die Weichen für eine praxisorientierte Ausbildung gestellt werden, zu diesem Urteil kommt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban."Unsere Maxime lautet: Praxisorientiert ausbilden. Genau das passiert im DRK Lehrkrankenhaus Alzey", sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.

Denn in Alzey haben die Mainzer Studenten "die Chance, medizinische Fertigkeiten problemorientiert zu erlernen und ihr theoretisches Wissen anzuwenden." Auch verlange ein relativ kleines Krankenhaus wie Alzey mit einer überschaubaren Anzahl an Betten von den Studierenden "ein hohes Maß an Eigenverantwortung für medizinisches Handeln, und das ist auch für ihre sozialen Kompetenzen von unschätzbarem Wert", ergänzt Urban.

Rückblick: Ende August 2009 startete die Ausbildung der PJ-Studierenden am DRK Krankenhaus Alzey als Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sechs Studierende der Universitätsmedizin Mainz absolvieren dort aktuell ihr Praktisches Jahr - alle haben als Wahlfach Anästhesiologie belegt. 18 Studierende hatten sich zuvor auf die sechs Ausbildungsplätze beworben. Per Losverfahren erfolgte die Vergabe der begehrten Plätze.

"Für den kommenden PJ-Jahrgang rechnen wir sogar mit noch mehr Bewerbern für Alzey, weil die Bedingungen unseren Studenten dort nachweislich entgegenkommen", sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. Die Anzahl der Plätze aufgrund der hohen Nachfrage von Bewerbern zu erhöhen, kommt allerdings wegen bestehender Verträge derzeit nicht in Frage. In diesen Verträgen ist die Verteilung der insgesamt 477 Ausbildungsplätze im Verbund der 24 Lehrkrankenhäuser langfristig geregelt.

Nach Auffassung des Kaufmännischen Direktors am DRK-Krankenhaus, Michael Nordhoff, gehen von den Nachwuchsärzten im Praktischen Jahr wertvolle Impulse aus: "Wir erleben in allen Abteilungen einen neuen frischen akademischen Wind. Mit kritischem Blick hinterfragen die PJ-Studenten die klinischen Abläufe und Behandlungskonzepte. Dies regt auch die Ober- und Chefärzte am DRK-Krankenhaus dazu an, ihr medizinisches Wissen immer aktuell zu halten."Eine positive Bilanz nach den ersten acht Monaten PJ am DRK-Lehrkrankenhaus Alzey zieht auch Oberarzt und Studienleiter Dr. Otto Laakmann. Vor dem Hintergrund, dass seit 2006 das so genannte "Hammerexamen" erstes und zweites Staatsexamen zusammenfasst und dort verstärkt praxisrelevante Themen abgefragt werden, will Laakmann den PJ-Unterricht an seiner Klinik allerdings ab Herbst 2010 modifizieren. "Wir wollen unsere Ausbildung noch praxisorientierter machen. Es geht mir darum, dass die PJ-Studenten die unterschiedlichen Krankheitsbilder anhand der Symptome beziehungsweise Beschwerden diagnostizieren und wirksam behandeln können. Künftig wollen wir deshalb mit weitaus mehr Fallbeispielen arbeiten als bisher." In diesem Zusammenhang plant Laakmann einen Leitsymptomkatalog für das DRK-Lehrkrankenhaus. Dieser Leitsymptomkatalog soll die zentralen Beschwerdebilder in der Inneren Medizin wie etwa Brustschmerz, Luftnot oder Durchfall umfassen. Dass nicht nur die PJ-Studenten sondern auch die Patienten des DRK-Lehrkrankenhauses von dieser Neuerung profitieren werden, davon ist Dr. Otto Laakmann überzeugt.