Ausbau der Asien-Kontakte / Zweites formales Kooperationsabkommen mit einer thailändischen Universität
08.03.2010
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die medizinische Fakultät des Siriraj Hospitals der thailändischen Mahidol University in Bangkok wollen künftig stärker kooperieren. Im Mittelpunkt der Partnerschaft stehen die Förderung des Austauschs von Studierenden und Wissenschaftlern, der Aufbau gemeinsamer Forschungsprojekte sowie die Organisation von Konferenzen. Vor diesem Hintergrund besuchte heute eine thailändische Delegation die Mainzer Universitätsmedizin, um die weiteren Schritte der wissenschaftlichen Partnerschaft zu besprechen. Bei dem Besuch wurde auch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die Einzelheiten der künftigen Zusammenarbeit regelt.
"Wissenschaftsbeziehungen sind seit jeher durch internationale Kontakte geprägt. Eine Ausweitung solcher Kontakte auf den Austausch von Studierenden ermöglicht es, auch solche Krankheitsbilder und ärztliche Herausforderungen in die Ausbildung unserer Ärzte einzubeziehen, die in Deutschland nur extrem selten auftreten oder überhaupt nicht mehr unmittelbar erleb- und erlernbar sind", so Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin. Wie der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, dazu mitteilt, handelt es sich nach der thailändischen Srinakharinwirot University um das zweite formale Abkommen, das zwischen der Universitätsmedizin und einer thailändischen Universität geschlossen wird.
Das Abkommen sieht eine stärkere Zusammenarbeit in Forschung und Lehre vor. Beide Parteien möchten künftig engere Kontakte knüpfen und gemeinsame Projekte entwickeln und umsetzen. Dabei sind unter anderem ein Austauschprogramm für Wissenschaftler und Studenten, die Verwirklichung von Forschungsprojekten sowie regelmäßige Kongresse vorgesehen. Damit unterstützt die Mainzer Universitätsmedizin eine Entwicklung, die auch in der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und im Schwerpunkt Kommunikationsstörungen schon gefördert wurde. "In der HNO-Klinik und am Schwerpunkt Kommunikationsstörungen haben wir in den letzten vier Jahren bereits drei thailändischen Ärzten die Möglichkeit geboten zu promovieren. Auch konnten Ärzte aus Thailand in verschiedenen Abteilungen der Universitätsmedizin Mainz Weiterbildungsaufenthalte realisieren. Nachdem in früheren Jahrzehnten eine Weiterbildung in Deutschland erstrebenswert war, wurde in den letzten zehn Jahren eher ein Studienaufenthalt in angelsächsischen Ländern gewählt. Dieser Trend hat sich in den letzten fünf Jahren geändert und Mainz hat hierzu einen entscheidenden Beitrag geliefert", betont Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolf Mann, Direktor der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik – Plastische Operationen.
Unter der Federführung des Wissenschaftlichen Vorstands unterstützt die Universitätsmedizin Mainz bereits mehrere Partnerschaftsprojekte mit ausländischen Universitäten, um den Studierenden und den Wissenschaftlern einen verstärkt international ausgerichteten Gedanken- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Mit der Erfahrung eines Aufenthalts an einer anderen Universität kann in der Regel das Bewusstsein für die Bedeutung einer überregionalen Zusammenarbeit gestärkt werden, was sowohl bei zukünftiger wissenschaftlicher als auch ärztlich-kurativer Tätigkeit ein wesentlicher Gesichtspunkt ist. Darüber hinaus fördern solche Projekte das gegenseitige Verständnis und die Akzeptanz von anderen, die andere Sichtweisen für Probleme oder andere Voraussetzungen für Problemlösungen haben, und wirken möglichen Ressentiments gegenüber fremden Kulturen und Völkern entgegen.
Die medizinische Fakultät des Siriraj Hospitals ist das älteste und renommierteste Krankenhaus in Thailand. Dieses medizinische Exzellenzzentrum verfügt über mehr als 3.000 Betten. Über eine Million Patienten werden hier jedes Jahr behandelt – darunter auch die thailändische Königsfamilie. Die medizinische Fakultät bildet jährlich rund 250 Medizinstudenten und mehr als 100 Assistenzärzte aus.