Universitätsmedizin Mainz richtet neuen Bachelorstudiengang "Medizin und Biowissenschaften" ein

Staatliche Lehranstalt für medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten erweitert zum Wintersemester 2015/2016 ihr ausbildungsintegriertes Lehrangebot

04.05.2015

Die Staatliche Lehranstalt für medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bietet in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern ab Oktober 2015 ein neues Ausbildungs- und Studienkonzept an: Die angehenden Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten (MTAL) können während ihrer Ausbildung parallel den Studienabschluss "Bachelor of Science Medizin- und Biowissenschaften (MBW)" erwerben. Mit dem ausbildungsintegrierten dualen Studiengang, der das Bachelorstudium mit der praktischen Berufsausbildung kombiniert, stärken die Kooperationspartner die Zukunft der Gesundheitsfachberufe.

Zugangsvoraussetzungen für den dualen Bachelorstudiengang sind die Hochschulreife, ein Ausbildungsvertrag mit der MTAL-Schule der Universitätsmedizin Mainz sowie eine Studienempfehlung der MTAL-Schule. Wer Ausbildung sowie Studium erfolgreich abschließt, kann später gleich zwei anerkannte Berufsabschlüsse vorweisen: den Bachelor of Science Medizin- und Biowissenschaften (MBW) und den Berufsabschluss als staatlich anerkannter medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTAL). Mit dieser Doppelqualifikation sind die Absolventen hervorragend qualifiziert für eine Tätigkeit im klinischen, akademisch-wissenschaftlichen oder auch industriellen Umfeld.

Das Bachelor-Studium startet nach dem ersten der drei MTAL-Ausbildungsjahre parallel zur schulischen Ausbildung. Es umfasst neun Semester. Die Studieninhalte orientieren sich an den Anforderungen der Branche. Sie verknüpfen Fachwissen mit praktischen Fertigkeiten sowie methodischen und personalen Kompetenzen. So erwerben die dual Studierenden ergänzend zur Ausbildung beispielsweise weitergehende methodische und theoretische Kenntnisse in den Naturwissenschaften und der Medizin sowie zu experimentellen Labormethoden. Darüber hinaus lernen sie, therapeutische Ansätze zu verstehen und neue Therapie- und Diagnosemöglichkeiten mitzuentwickeln. Das Studium soll sie zudem in die Lage versetzen, komplexe Fragestellungen mit wissenschaftlich-analytischen Methoden zu beantworten und die gewonnenen Erkenntnisse anderen verständlich zu vermitteln.

"Die Attraktivität unseres Ausbildungsstandorts steigt damit auch für Abiturienten, die nach einer akademischen Ausbildung im Gesundheitswesen streben", erklärt die fachliche Leiterin der Mainzer MTAL-Schule, Susanne Kamps. "Dabei erhalten wir das fachpraktische Wissen der im Labor tätigen MTAL und fördern gleichzeitig die Chancengleichheit für unsere Absolventen auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Es ist auch wichtig, Abwanderungen in andere Berufsfelder zu vermeiden."

In vielen europäischen Nachbarländern, beispielsweise in Österreich, der Schweiz, in den Niederlanden und Großbritannien, findet die MTAL-Ausbildung mittlerweile an Hochschulen statt. "Der deutsche Wissenschaftsrat empfiehlt eine Akademisierungsquote in den Gesundheitsfachberufen von 10 bis 20 Prozent. Mit dem Angebot eines ausbildungsintegrierten Studiums tragen wir zur Erfüllung dieser Quote bei", betont der ärztliche Leiter der MTAL-Schule der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Walter Hitzler. "Unsere MTAL-Schule zeichnet sich bereits seit vielen Jahren allein schon durch die Einbindung in die Universitätsmedizin Mainz aus. Dadurch erfolgt ein exzellenter fachlicher Wissenstransfer der neuesten Entwicklungen im Bereich der Laboratoriumsmedizin. Das ausbildungsintegrierte Bachelorstudium erweitert das Wissensspektrum unserer Absolventen zusätzlich. Die Breite an praktischen und theoretischen Kenntnissen befähigt unsere Nachwuchsfachkräfte besonders gut, um eigenständig mit und in multiprofessionellen, interdisziplinären Anforderungen entsprechenden Teams zusammenzuarbeiten. Auch für Forschungs- und Leitungsaufgaben bringen sie wichtige Kompetenzen mit. Das sind letztlich alles Faktoren, die der Patientensicherheit und -versorgung zugutekommen."