Tumorimmunologe Muhammad Asif Qureshi forscht mit Humboldt-Forschungsstipendium an Universitätsmedizin Mainz

Stipendiat fokussiert sich bei Forschungsprojekt auf immunologische Therapiekonzepte zur Behandlung von Leberkrebs

03.05.2016

Die Anzahl der Menschen, die weltweit an Krebs erkranken, wird sich laut der Weltgesundheitsbehörde WHO bis zum Jahr 2030 fast verdoppeln. Neue Strategien gegen Krebs sind also gefragt. Einen immuntherapeutischen Ansatz zu entwickeln, ist das Ziel des Tumorimmunologen Dr. Muhammad Asif Qureshi aus Pakistan. Konkret will er herausfinden, wie sich verschiedene Krebserkrankungen verlangsamen oder sogar umkehren lassen. Dieses Forschungsvorhaben verfolgt er in den kommenden zwei Jahren mit einem Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universitätsmedizin Mainz als Mitglied der Forschergruppe von Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan, Direktor des Instituts für Translationale Immunologie (TIM). Dr. Muhammad Asif Qureshi fokussiert sich bei seinem Forschungsprojekt auf Leberkrebs, der weltweit fünfthäufigsten Krebsart bei Männern und neunthäufigsten Krebsart bei Frauen.

Im Forschungslabor von Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan an der Universitätsmedizin Mainz liegt der Schwerpunkt auf der Erforschung neuer immunologischer Therapiekonzepte bei Leber- und Lungenkrebs. In diesem Zusammenhang ist ein Kernanliegen, neuartige Diagnostika, hauptsächlich Serum-Marker, zu entwickeln, die sich als Bluttest in der Krebsfrüherkennung und zur therapeutischen Überwachung von Krebspatienten einsetzen lassen. Zudem sollen gemeinsam mit den Kooperationspartnern in dem an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) verorteten DFG-Sonderforschungsbereich (SFB) 1066 nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie entwickelt werden, mit denen sich neue Krebsmedikamente gezielter an ihren Wirkort, also zu den Zellen des körpereigenen Immunsystems, bringen lassen. Darüber hinaus gilt es, Mechanismen zu erforschen, die entweder das Ausschalten oder das gezielte Scharfstellen des Immunsystems ermöglichen. "Mittels eines solchen Mechanismus ließe sich eine Krebserkrankung potenziell verlangsamen oder sogar umkehren. Derartige Mechanismen zu erforschen, ist also ausgesprochen vielversprechend", so Dr. Muhammad Asif Qureshi. "Die Bedingungen für dieses Forschungsprojekt am Forschungsstandort Mainz sind ideal. Es bieten sich beispielsweise Anknüpfungspunkte zum Forschungszentrum Immuntherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und den vielfältigen Forschungsaktivitäten im Universitären Centrum für Tumorerkrankungen der Universitätsmedizin Mainz."

Der Kontakt zwischen Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan und Dr. Muhammad Asif Qureshi besteht bereits seit dem Jahr 2014, als Qureshi zu den Teilnehmern der jährlich stattfindenden Lindauer Nobelpreisträgertagung am Bodensee gehörte und dem Labor von Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan einen Besuch abstattete. "Ich war sofort begeistert von der am Institut für Translationale Immunologie der Universitätsmedizin Mainz geleisteten Pionierarbeit. Letztlich war es auch die Offenheit von Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan und seinem Team im Hinblick auf Forschungskooperationen, die mich dazu bewogen hat, die Universitätsmedizin Mainz für mein Alexander von Humboldt-Forschungsstipendium auszuwählen."

In Pakistan hatte Dr. Muhammad Asif Qureshi, geboren 1982 in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, zuletzt eine Tenure Track-Assistenzprofessur an der Dow University of Health Sciences in Karachi inne. Er hatte zuvor Medizin studiert und ein Postdoktorandenprogramm an der Universität von Glasgow absolviert. Darüber hinaus hat er einen Masterabschluss im Fach "Internationale Beziehungen".

Die Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht jährlich weltweit mehr als 2.000 Forscherinnen und Forschern einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Sie vergibt unter anderem Humboldt-Forschungsstipendien, die an jährlich rund 450 promovierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Ausland vergeben werden. Auf Basis eines solchen Forschungsstipendiums lässt sich ein langfristiges Forschungsvorhaben realisieren. Die Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung suchen sich die Arbeitsgruppe für ihren Forschungsaufenthalt an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung selbst aus. Um ein Alexander von Humboldt-Forschungsstipendium zu erlangen, müssen die Nachwuchswissenschaftler wissenschaftliche Exzellenz nachweisen, die unter anderem aus ihrer Publikationsleistung in renommierten Fachzeitschriften abgeleitet wird.