Transfer von manualisierter supportiv-expressiver Psychotherapie (SET) bei Sozialer Phobie in die Klinische Praxis

Teilnehmer für Studie zur Behandlungsoptimierung gesucht

29.01.2013

Ereignisse wie Präsentationen halten oder auf Partys gehen können bei Menschen ein unangenehmes Gefühl hervorrufen. Bei manchen steigert sich diese Emotion sogar bis hin zur Angst. Möglicherweise leiden diese Menschen an sozialen Phobien. Hilfe bietet die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Sie hat in den letzten Jahren einen Schwerpunkt zur Behandlung sozialer Ängste aufgebaut und kooperiert mit niedergelassenen Psychotherapeuten in Mainz und Umgebung. In einer aktuellen Studie zur Behandlungsoptimierung untersuchen Wissenschaftler des Schwerpunkts, ob und wie sich eine auf die Soziale Phobie angepasste, manualisierte, tiefenpsychologische Kurzzeittherapie (STPP) in die ambulante Regelversorgung umsetzen lässt.

Bei der seit April 2011 laufenden Studie "Der Transfer von manualisierter supportiv-expressiver Psychotherapie (SET) bei Sozialer Phobie in die Klinische Praxis" handelt es sich um die Folgestudie einer groß angelegten multizentrischen Psychotherapievergleichsstudie (Sopho-Net). In dieser hatte sich die psychodynamische Kurzzeittherapie als wirksam erwiesen. In einer Praxistransferstudie, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), wird nun der Frage nachgegangen, inwieweit sich der Behandlungsansatz in den Praxisalltag niedergelassener Psychotherapeuten übertragen lässt und der bisher üblichen Behandlungsweise überlegen ist. In den drei beteiligten universitären Studienzentren (Universitätsklinikum Gießen und Marburg - Standort Gießen, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und Universitätsmedizin Mainz) konnte bislang rund 75 Betroffenen eine Behandlung bei niedergelassenen Psychotherapeuten angeboten werden, von denen die Hälfte im neuen Behandlungsmanual geschult worden ist.

Soziale Ängste gehören zu den häufigsten Angsterkrankungen. Den Betroffenen fällt es schwer, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, sie fühlen sich im Umgang mit anderen Menschen deutlich gehemmt oder befangen, oder sie haben den Eindruck, durch Leistungsdruck stärker beeinträchtigt zu sein als andere. Jeder Zehnte ist während seines Lebens von klinisch-relevanten Einschränkungen betroffen. Aus Scham wird jedoch oft keine Hilfe in Anspruch genommen. Ein entsprechendes Angebot mit umfangreicher Diagnostik, Beratung und Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Behandlungsmöglichkeiten bietet die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz.